Bochum. Ein Kunde hat sich bei der Bochumer GLS Bank beschwert, dass die Bank Flüchtlingen helfe. Die Bank antwortet höflich, aber nicht im Sinne des Kunden.

Der Verbesserungsvorschlag des Kunden erreicht die GLS Bank am Mittwoch. Die Person hatte offenbar ein Problem: "Sie bieten auf ihrer Webseite Links auf Organisationen, die Flüchtlinge unterstützen", heißt es in der Mail. Ob die Bank nicht auch Organisationen unterstützen könne, "die das Ziel haben, der aktuellen Invasion unseres Landes Einhalt zu gebieten?"

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Die GLS Bank ist eine Genossenschaftsbank mit Sitz in Bochum und Niederlassungen in ganz Deutschland. Unter dem Motto "Geld ist für die Menschen da" informiert sie über Spendenmöglichkeiten für geflüchtete Menschen und wirbt für Hilfsorganisationen. Organisationen, die sich gegen Flüchtlinge einsetzen, gehören logischerweise nicht dazu.

Invasion? - "Sicher ein Missverständnis"

Das Geldinstitut hätte die Mail des besorgten Kunden ignorieren können, hat sich aber anders entschieden. In einer eloquenten Antwort heißt es unter anderem: "In Ihrer Mail verwenden Sie den Begriff 'Invasion'. Sicher ein Missverständnis, das wir gerne auflösen möchten. Der Begriff (...) meint das Eindringen militärischer Truppen in fremde Gebiete." Mit Flüchtlingen habe dies nichts zu tun.

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Die Bank, und das ist natürlich auch ein gelungener PR-Coup, hat die Mail auf ihrer Facebook-Seite gepostet. Die Reaktionen sind enorm, der Beitrag hat inzwischen fast 5000 "Likes" und wurde mehr als 1600 Mal geteilt.

Die Kommentare sind fast durchweg positiv. "Die Antwort auf eine solche Bitte so fein zu artikulieren und doch so bestimmt zu verfassen, ohne auch nur im Ansatz kritisch zu sein, ist eine Kunst, die leider immer mehr verschwindet", schreibt ein User. Andere sagen einfach nur "Danke".