Hofstede. 1200 Unterschriften haben Geschäftsleute in Hofstede bei Kunden und Anwohnern gesammelt. Sie alle haben ihre Firmenadresse an der Dorstener Straße, und seit der dortige Edeka-Markt Ende September geschlossen wurde (die WAZ berichtete), klagen sie über massiven Kundenrückgang.

Zu Beginn der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte überreichte Soudabeh Zahedani von der dort ansässigen Flora-Apotheke die Unterschriftenlisten an Bezirksbürgermeisterin Gabi Spork mit der Bitte, diese an den Oberbürgermeister Thomas Eiskirch weiterzuleiten.

Soudabeh Zahedani: „Es ist desolat. Insbesondere älteren Leuten im Ortsteil fehlt ein Nahversorger mit Frischetheke, sie sind auf die Hilfe Dritter angewiesen und beklagen die Einschränkung ihrer Lebensqualität.“ Damit sei nun auch für die angrenzenden Wohnbezirke in Hamme und Hordel kein Supermarkt als Vollversorger im Nahbereich mehr vorhanden. „Wir Geschäftsleute spüren die Folgen: Wir haben Umsatzeinbußen von 20 Prozent – ob Apotheke, Sparkasse oder Friseur“, sagt die Apothekerin.

Für die benachbarten Unternehmen und Ärzte zeige sich bereits, dass die notwendige Laufkundschaft in diesem pulsierenden Wohnbezirk ausbleibe.

„Die Sperrung der Hordeler Straße am Kreisverkehr hatte bereits zusätzlich zum Verlust von Durchfahr- und Laufkundschaft geführt“, wie es in dem von 1200 Bürgern unterzeichneten Schreiben an den OB heißt.

Soudabeh Zahedani betonte, sie wisse ja nicht, ob die Politik etwas ausrichten könne. Die Hoffnung der Geschäftsleute ruht nun auf Thomas Eiskirch: „Wir bitten Sie, Ihren Einfluss geltend zu machen, dass das verwaiste Ladenlokal an der Dorstener Straße 365 bald wieder von einem Lebensmittel-Vollversorger belegt wird.“ An solchen Stadtteil-Entwicklungen müsse sich nach Ansicht der Hofsteder Geschäftsleute auch die Industrie- und Handelskammer beteiligen.