Bochum. . Tierschützer kümmern sich um rund 40 streunende Vierbeiner in der rumänischen Hauptstadt. Ehepaar nahm selbst einen solchen Hund auf.

„Das wird eine spannende Reise“, sagte Babette Wenzel vor dem Hilfstransport nach Rumänien. Am vorigen Freitag brach die leidenschaftliche Hundefreundin aus Bochum mit einem befreundeten Paar aus Gelsenkirchen nach Bukarest auf. Dort werden sie sich um rund 40 herrenlose Straßenhunde kümmern, die in einer Auffangstation leben.

Tiernahrung und ander Hilfsgüter für herrenlose Straßenhunde.
Tiernahrung und ander Hilfsgüter für herrenlose Straßenhunde. © Ingo Otto / Funke Foto Services

Der Winter steht bevor, deshalb sind die Tierfreunde mit einem Lkw gefahren, in dessen Laderaum fast zwei Tonnen Trockenfutter und Hundezubehör gestapelt waren. Die Tierschützer haben die Fracht in kürzester Zeit als Spenden gesammelt und sind über die Hilfsbereitschaft sehr überrascht. „Unglaublich, wirklich!“ freut sich Jens Grümmer, Ehemann von Babette Wenzel.

Die beiden arbeiten beim Motorsport-Zubehörhandel Sandtler in Wattenscheid, der auch den Lkw für die Reise kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Hunde mochten die Eheleute immer schon. Im vorigen Jahr schafften sie sich einen weiteren Hund an: Im Internet stießen sie auf „Titus“, einen Schäferhund-Mischling. Der Koblenzer Verein „Tierengel Grenzenlos“ bot ihn zur Vermittlung an. Babette Wenzel holte ihn zu sich nach Bochum. „Titus“ hatte früher selbst als Straßenhund in Rumänien gelebt und war dort von „Tierengel Grenzenlos“ aus einer „Tötungsstation“ herausgekauft und nach Deutschland gebracht worden. Der Verein ist es auch, der in einem Dorf bei Rumänien vor kurzem die Auffangstation aufgebaut hat, die jetzt von Babette Wenzel mit Futter, Decken, Körbchen, Leinen und anderen Dingen des Hundealltags versorgt wird.

Hundeliebhaber schickten Pakete mit Futter und Hundezubehör

Eine Woche lang wird sie in der Auffangstation helfen, sie winterfest zu machen. „Ich wollte, dass es den zurückgebliebenen Kollegen von Titus gut geht – und etwas tun“, erklärt Babette Wenzel ihre Motivation für die lange Reise. Organisiert hat sie zusammen mit ihrem Mann auch die Spendenaktion über Facebook vor wenigen Wochen.

Noch Spenden willkommen

Die Eheleute Wenzel/Grümmer können Spenden gebrauchen. Wer etwas geben will, kann sich melden bei Babette Wenzel ( 0151/524 29875) oder bei Jens Grümmer (0170/248 1928).

Bei Facebook sind die beiden unter den Namen „Wendy Popendy“ und „Jense Mann“ unterwegs.

Schnell entstand im Netz eine erfolgreiche Kettenreaktion. „Das hat sich entwickelt wie wahnsinnig. Es ist explodiert.“ Nicht nur Freunde und Bekannte, sondern auch völlig unbekannte Hundeliebhaber schickten Pakete mit Futter und Hundezubehör nach Bochum. Die Hilfe kam sogar aus Berlin, Spiekeroog oder der Eifel. Sogar Geldspenden kamen zusammen, ein hoher dreistelliger Betrag.

Die Rumänien-Reise soll wiederholt werden. Jens Grümmer: „Wir haben vor, alle zwei bis drei Monate runterzufahren.“ Auch er selbst will dabei sein. Schließlich muss seine Frau dann zu Hause auf Titus aufpassen.