Bochum. . Bei der Bezirksmeisterschaft der gastronomischen Ausbildungsberufe zeigen Köche, Restaurant- und Hotelfachkräfte, was sie können. Bochumerin landet auf Platz 1.

Ständiger Zeitdruck, arbeiten, wenn andere Freizeit haben und entspannt essen gehen – während man selbst hinterm Herd steht oder die Gäste bedient: Gastronomie ist harte Arbeit. Und kein Job, der spurlos an einem vorbei geht: Der Eintritt in die Welt aus Küche und Service ist eine Lebensentscheidung. Eine Entscheidung, die manche erst spät fällen: Die Bochumerin Susann Dornebusch ist mit 47 Jahren wohl eine der ältesten Koch-Auszubildenden der Stadt. In einem Punkt ist sie sich sicher: „Diese Arbeit ist perfekt für mich.“

Gemeinsam mit den fünf anderen Köchen und je sechs Restaurant- und Hotelfachkräften, stellt sie bei der Bezirksmeisterschaft der gastronomischen Ausbildungsberufe ihr Können unter Beweis. Um sich für den Wettbewerb zu qualifizieren, mussten die Azubis zunächst eine theoretische Prüfung ablegen – und dabei zwischen verschiedenen exotischen Früchten unterscheiden oder zeigen, an welcher Stelle am Schweinekörper das Filet sitzt, und wo das Kotelett. In der Alice-Salomon-Berufsschule Bochum ging’s an die Praxis – unter den strengen Blicken der Prüfer.

Gläser richtig platzieren

Pascal Stolpe, angehender Restaurantfachmann, ist ganz in seine Arbeit vertieft: Den fein hergerichteten Tisch dekoriert er schön herbstlich mit Kunstlaub und platziert die Weingläser. Wichtig dabei: „Das Richtglas muss genau über dem Messer vom Hauptgang stehen“, erklärt er. Bei dunklem Fleisch ist das Richtglas das Rotweinglas, bei Fischgerichten das Weißweinglas. Nervös? „Ja, natürlich“, sagt er lächelnd.

Entspannung bietet der Pausenraum: Hotel-Azubi Janina Büermann hängt im Stuhl und lässt für einen Moment alle Anspannung weichen. Trotz Urlaubs macht sie beim Contest mit: „Ist ja auch eine gute Prüfungsvorbereitung“, findet sie.

In der Küche geht derweil die Post ab: Aus vorgegebenen Zutaten müssen die angehenden Köche ein Menü zaubern – von Vorspeise über Hauptgang bis Dessert. Insgesamt neun Portionen sind zu kochen. Immer dabei: Die Prüfer Volker Bingener und Mario Skroch. „Wir achten auf Schnitttechnik, Sauberkeit und Materialverbrauch“, erklärt Bingener. Der Prüfling müsse eine Zwiebel schnell, aber auch gleichmäßig schneiden.

Bochumerin belegt ersten Platz

Am Ende sind die beiden Prüfer ­zufrieden: „Heute hätte wohl jeder seine Abschlussprüfung bestanden“, sagt Skroch. Und für Susann Dornebusch besteht ein ganz ­besonderer Grund zur Freude: Dank ihrer ­liebevoll zubereiteten Forelle mit Zitronencreme und Schwein in Schwarzbiersauce ergatterte sie den ersten Platz unter den Köchen.