Mit dem evangelischen Theologen Dr. Manfred Keller und dem Historiker Dr. Hubert Schneider hat die Jüdische Gemeinde zwei Männer geehrt, die sich seit Jahrzehnten auf ganz vielfältige Weise um das jüdische Leben in dieser Stadt – sowohl was die Gegenwart als auch was die Vergangenheit angeht – verdient gemacht haben.

Im Rahmen einer Feierstunde in der Synagoge erhielten Hubert Schneider und Manfred Keller jeweils die Dr. -Ruer-Medaille. Mit der Medaille werden traditionell Persönlichkeiten der nichtjüdischen Öffentlichkeit ausgezeichnet, die sich um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben.

Manfred Keller hat sich in seiner Zeit als Leiter der Evangelischen Stadtakademie immer wieder intensiv mit dem jüdischen Leben in dieser Stadt auseinandergesetzt. Als beispielhaft gelten seine Veröffentlichungen zu den jüdischen Friedhöfen in Bochum oder zum Wirken des letzten Kantors der jüdischen Gemeinde vor deren Vernichtung durch die Nazis, Erich Mendel.

Hubert Schneiders Verdienst lässt sich sowohl auf die Aufarbeitung der Vergangenheit, hier sei exemplarisch die Beschäftigung mit den Judenhäusern genannt, aber vor allem auf seine Arbeit als Vorsitzender des Vereines „Erinnern für die Zukunft“ beziehen.

Mehr noch aber als ihre Veröffentlichungen stehen beide Männer für konkrete Handlungen. Sei es der Einsatz für die Gedächtnisstelen an etlichen Orten (Keller) oder der unermüdliche Einsatz gegen damals noch vielfältigen Widerstand für einen Besuch überlebender ehemaliger Mitglieder der jüdischen Vorkriegsgemeinde in Bochum in den 90er Jahren (Schneider).