Bochum/Herne/Oberhausen/Essen. . Die Polizei hat am Morgen zwei Präsidenten der Freeway Rider’s vorläufig festgenommen. Hintergrund sind interne Auseinandersetzungen im Rocker-Milieu.

Die Polizei ist gegen Mitglieder der Rocker-Gruppierung „Freeway Rider’s“ vorgegangen. Dabei wurden am Dienstagmorgen, 27. Oktober, in Essen und Herne die Wohnungen der Präsidenten der Chapter Oberhausen und „Westgate“ durchsucht. Außerdem durchkämmten Beamte das ebenfalls in Essen gelegene Clubhaus der Oberhausener Freeway Rider’s. Die beiden Präsidenten, ein 42- und ein 46-Jähriger, wurden vorläufig festgenommen, sind inzwischen aber wieder auf freiem Fuß. Beide sind der Polizei bereits bekannt. Auf den ersten Blick strafrechtlich relevante Gegenstände wie Drogen oder Waffen haben die Ermittler nicht gefunden. Kommunikationsgeräte der Männer aber wurden sicher gestellt und werden nun ausgewertet.

Hintergrund des Polizeieinsatzes sind offenbar interne Auseinandersetzungen unter konkurrierenden Ortsvereinigungen der Freeway Rider’s. Die beiden vorläufig Festgenommenen sollen maßgeblich an einem Überfall auf das Clubhaus der Freeway Rider’s Bochum im Stadtteil Hamme beteiligt gewesen sein. Wie die Polizei erst nach den Durchsuchungen am Dienstag mitteilte, stürmten bereits am Freitag, 4. September, gegen 19 Uhr rund 20 Männer das Vereinsheim und schlugen und traten unvermittelt auf die Anwesenden ein. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich zwölf Menschen in den Clubhaus auf, auch einige Frauen und ein Kind. Die Bochumer Rocker wollten mit Familienangehörigen eine für den nächsten Tag geplante Party vorbereiten. Die Frauen und der fünfjährige Junge versteckten sich bei dem Überfall hinter einem Kühlschrank in der Küche. Mit mehreren Autos flohen die Angreifer noch vor dem Eintreffen der Polizei vom Tatort. Ihre Beute: die Lederjacken ihrer Opfer.

Polizeisprecher Guido Meng: „Der Kuttenraub diente in rockertypischer Weise als Demütigung und Machtdemonstration.“ Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Bochum und der Kripo dauern an.