Die Konjunktur im mittleren Ruhrgebiet bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau. Das geht aus der aktuellen Umfrage der IHK Mittleres Ruhrgebiet hervor, an der sich 252 Unternehmen aus Bochum, Herne, Witten und Hattingen beteiligt haben. Der Konjunkturklimaindex ist gegenüber dem Jahresbeginn (114,9 Punkte) auf 117,3 Punkte gestiegen. 89 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage als positiv. Unverändert sind die Erwartungen an die geschäftliche Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten: 22 Prozent der Unternehmen gehen von einer günstigeren, 14 Prozent dagegen von einer ungünstigeren Entwicklung aus.

„Positive Geschäftserwartungen sind noch keine stattlichen Erträge. Es wäre für die gesamte Region und gerade auch für die Kämmerer in den Kommunen schön, wenn sich das positive Stimmungsbild auch in ordentlichen Unternehmensgewinnen niederschlagen würde. Dies käme den klammen Städten über die Gewerbesteuer-Einnahmen zugute. Davon kann man aber bei dem weiterhin hohen Wettbewerbs- und Kostendruck nicht ohne Weiteres ausgehen“, sagt Christoph Burghaus, kommissarischer Hauptgeschäftsführer der hiesigen IHK. Ein wachsender Teil der Unternehmen hofft auf eine steigende Exportquote: 31 Prozent erwarten eine Zunahme ihrer Export-Aktivitäten.

Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen liegt auf dem Niveau des Jahresbeginns: Ein Viertel der Unternehmen will mehr investieren als zuletzt. Herausragende Impulse für die Konjunktur seien damit aber nicht zu erwarten, so die IHK. Deutliche Signale, die auf eine spürbare Aufstockung der Belegschaften hinweisen, gibt es nicht.

Insgesamt rechnen 59 Prozent aller befragten Unternehmen damit, dass es künftig an Fachkräften mangelt. Nahezu jedes dritte Unternehmen macht sich ernsthafte Sorgen um den fehlenden Nachwuchs. Die Betriebe konkurrieren zunehmend mit den Hochschulen um den besten Nachwuchs. Und: Der Wettbewerb werde sich noch verschärfen, so die Einschätzung. „Es hilft nichts“, sagt IHK-Chef Burghaus, „nur zu beklagen, dass immer mehr Schulabgänger an die Hochschulen drängen. Die Unternehmen müssen viel stärker für sich, für die Vielfalt ihrer Arbeitsplätze und für die Karriere-Chancen, die sie bieten, in den Schulen werben. Auch im Wettbewerb um die besten Köpfe gilt: Die im Dunkeln sieht man nicht.“