Bochum. Schauspielstudenten der Folkwang-Uni spielen Shakespeares „Was ihr wollt“. Auch beim Intendanten-Vorsprechen ist Publikum ausdrücklich erwünscht.
Richy Müller, Dietmar Bär, Sabine Postel, Nina Petri, Ignaz Kirchner oder Martin Wuttke: Klingende Namen, die heute beim Film und an Theatern stark gefragt sind, besuchten einst die Bochumer Schauspielschule.
Wer es bis hierher schafft, dem steht nicht selten eine steile Karriere auf den Bühnen des Landes bevor – denn auch seitdem die Eleven-Schmiede Teil der Folkwang-Uni wurde und an die Friederikastraße umzog, genießt sie in der Theaterwelt und bei Casting-Agenten noch immer einen ausgezeichneten Ruf.
Wer den jungen Leuten des „Studiengangs Schauspiel“ einmal bei der Arbeit zusehen möchte: Die Studenten bieten auf ihrem Campus-Gelände (Thürmer-Saal) regelmäßig Aufführungen und Vorträge an, die öffentlich sind.
Bewerbung für ein Engagement
Sogar zu den wichtigen Intendantenvorsprechen Ende des Monats (am 28. und 31.10., jeweils 19 Uhr) ist Publikum ausdrücklich erwünscht. „Natürlich erhöht sich der Stressfaktor für die Studenten, wenn bei den Vorsprechen neben den Theaterleitern oder Dramaturgen auch ganz normale Theatergänger dabei sind“, sagt Sprecherin Anica Bömke-Ziganki. „Aber dieser zusätzliche Druck ist den Studenten durchaus recht, damit sind sie relativ nah dran am normalen Leben als Theaterschauspieler.“ Mit ausgewählten Monologen, Szenen und Liedern stellen die Folkwang-Absolventen beim Intendantenvorsprechen noch einmal ihr Können unter Beweis und bewerben sich für ein Engagement.
Nebenbei zeigen die Eleven regelmäßig auch eigene Produktionen. Aktuell ist dies eine Deutung der ewig bunten Verwechselungskomödie „Was ihr wollt“ von Shakespeare unter der Leitung von Prof. Esther Hausmann. Die heitere Komödie wird von Düsternis überschattet, von Eifersucht, Verzweiflung und Todessehnsucht. Letzter Termin: Samstag (17.10.) um 19.30 Uhr im Thürmer-Saal.
Derweil arbeitet Laura Natalie Junghanns an ihrer Abschlussarbeit. Mit Strindbergs „Ein Traumspiel“ zeigte sie in diesem Jahr ihr Regiedebüt im Theater Rottstraße 5. Bei ihrer Abschlussarbeit unter dem Titel „Grauland“ stammt nicht nur die Inszenierung aus ihrer Hand, sondern auch das Stück selbst. „Grauland“ beschäftigt sich mit Andersartigkeit und dem Umgang damit. „Als junge Regisseurin im 21. Jahrhundert ist es mir wichtig, mich den Themen unserer Zeit anzunehmen und sie zu hinterfragen“, sagt Junghanns.
„Grauland“ ist erstmals am Freitag (30.10.) um 19.30 Uhr im Folkwang-Theaterzentrum zu erleben.