So kennen wir die Bochumer CDU. Reflexartig schlägt sie Alarm, wenn dem Autoverkehr in unserer Stadt nicht vorbehaltlos Vorfahrt eingeräumt wird. Das Schreckensszenario ist schnell gemalt: Der Wirtschaft Bochums geht es an den Kragen, wenn die Königsallee von vier auf zwei Fahrspuren zurückgebaut wird.
Dabei ist noch gar nichts entschieden. Das Ergebnis einer Verkehrszählung soll erst einmal Fakten für die Diskussion liefern. Und dagegen ist wohl kaum etwas einzuwenden. Es sei denn, man will sich gar nicht mit dem Thema Radverkehr auseinandersetzen.
Und genau das scheint bei der örtlichen CDU der Fall zu sein. „Ich fahre auch gerne Fahrrad“, sagen die Verantwortlichen gern. Gönnerhaft. Gemeint ist aber wohl im Urlaub und sonntags im Wald und längs der Wiese.
Als alltagstaugliches Verkehrsmittel hat die CDU das Fahrrad jedenfalls nicht auf dem Schirm. Dabei könnte die Partei schlauer sein: Die Herner Straße funktioniert. Gute Radwege sind für viele Menschen längst ein ebenso wichtiger Standortfaktor wie Arbeit, Bildung, Kultur und Wohnen.
Der CDU-Reflex ist von gestern.
Thomas Schmitt