Bochum. . Seit Jahren klaffen am Straßenrand Lücken in den Straßenbaumreihen. Diese will die Stadt schließen. Nach dem Ela-Sturm gibt es bisher 630 neue Bäume.

Teilweise seit Jahren klaffen zwischen den Bäumen am Straßen- oder Gehwegrand trostlose Lücken. Dort hat die Stadt zwar Einfassungen eingerichtet, um schöne Straßenbäume zu pflanzen. Aber bis heute sind diese ehemaligen Baumscheiben nicht bepflanzt. Stattdessen macht sich dort das Wildkraut breit und schießt teilweise meterhoch in die Höhe.

„Leider bestehen tatsächlich zum Teil noch erhebliche Rückstände an Straßenbaumnachpflanzungen auch aus der Zeit vor Ela“, sagt Stadtsprecherin Annika Vössing und bezieht sich damit auf den folgenschweren Pfingststurm im Juni 2014. Hintergrund seien die „leider seit Jahren knappen Haushaltsmittel“ und die entsprechenden Sparzwänge; deshalb sei nur das abgearbeitet worden, wozu die Stadt rechtlich verpflichtet sei. Rückstände wie die Lücken innerhalb der Straßenbaumreihen könne man daher nur nach und nach schließen.

Ein Baum kostet zwischen 1000 und 1500 Euro inklusive Arbeiten

WAZ-Leser Gregor Korte machte die Lokalredaktion auf diesen Mangel aufmerksam und wies auf vier Stellen hin, auch an neu ausgebauten Straßen: an der Massenbergstraße vor dem alten Stadtwerkehaus (Tiefgarageneinfahrt), am Nordring, an der Dorstener Straße in Hamme und an zwei Stellen an der Herner Straße kurz vor der A40-Brücke. Allein dort bestehe die Lücke mindestens seit dem Jahr 2008. Die Stadt will diese Ausschnitte nun schließen. Wie sie gestern auf WAZ-Anfrage mitteilte, sollen an der Stelle an der Herner Straße im kommenden Frühjahr ein Ahorn und eine Platane gepflanzt werden sowie an der Dorstener Straße ebenso ein Ahorn.

Auch interessant

Pro Baum muss das Grünflächenamt zwischen 1000 und 1500 Euro bezahlen. So viel kosten der Baum, die Pflanzarbeiten, der Tiefbau und die Anwuchspflege.

Zurück zum Pfingststurm Ela. Die Stadt hat inzwischen fast alle Schäden, die die Sicherheit des Verkehrs beeinträchtigt hatten, abgeschlossen. Massenhaft wurden Gefahrenbäume gefällt und zerstörte Kronen beschnitten. Und vieles andere mehr. Trotz der schwierigen Finanzlage konnten seit Ela aber rund 630 Straßenbäume sowie zahlreiche Jungpflanzen – vor allem in Parks und Grünanlage – beschafft werden. 250 Straßenbäume wurden bereits im vorigen Frühjahr gepflanzt, in der jetzigen Pflanzperiode (Herbst und nächstes Frühjahr) kommen weitere 377 Bäume in die Erde am Straßenrand.

Die Ausgleichspflanzungen waren möglich mit zusätzlichen im Haushalt bereitgestellten Mitteln, Fördergeldern für Alleen, mit Ersatzgeldern nach der Baumschutzsatzung und mehreren Spendenaktionen. Die für Ela gezahlte Landeshilfe konnte für die Neupflanzungen nicht verwendet werden. Dieses Geld ging komplett für solche Arbeiten drauf, die die Absicherung der Straßen, Wege und Plätze betrafen.