Bochum. Eine Gruppe Jugendlicher machte aus dem weißen Transporter einen echten Hingucker. Zusammen mit Internet-Blog, Flyer und Veranstaltungskalender entstand ein Gesamtkonzept

Der Eumel, das Jugendmobil der Kinder- und Jugendorganisation „Falken Bochum“, fällt schon von Weitem auf: ein grün gemusterter Transporter, auf dessen Seite der ­Namensgeber „Eumel“ zu sehen ist – ein blonder Junge mit roter Kappe und grünem T-Shirt.

Der Eumel gehört zu einem großem Gesamtprojekt, dem Urban ­Entertainment. Das ist ein handwerklich-künstlerisches Projekt, bei dem Aktionen im öffentlichen Raum mitorganisiert und durch­geführt werden – von Jugendlichen für Jugendliche zwischen 14 und 27 Jahren. Dazu gehören auch Flyer, ein Veranstaltungskalender und ein Blog im Internet, in dem die jungen Teilnehmer selbst von ihren Aktionen berichten.

Jugendliche übernahmen Gestaltung

Das Jugendmobil ist bereits seit 2014 im Einsatz und hat schon ­einige Aktionen begleitet. Anfangs bestand es nur aus einem kleinen, weißen Transporter mit mobiler Street-Art-Werkstatt. Dann traf sich eine Gruppe von sieben bis neun Jugendlichen einmal pro Woche, um Name, Logo und Außengestaltung des Jugendmobils zu gestalten. Der Sprinter wurde umgebaut und foliert. Das Design erarbeitete die Jugendgruppe zusammen mit einem Grafiker innerhalb eines Workshops.

Drei Angebote sind jetzt an Board des fertiggestellten Eumels zu ­finden: eine mobile Kunstwerkstatt für Graffiti und Street Art, eine Roll(en)werkstatt mit Ersatzteilen zum Schrauben und Basteln an ­Inlineskates, Boards und Rädern ­sowie eine „grüne“ Werkstatt für Holzarbeiten und „allem Notwendigen für die Arbeit draußen“, wie Sozialarbeiter Marc Pattmann sagt.

Sitzgelegenheiten bauen

Im nächsten Jahr soll sogar noch ein viertes Element dazu kommen: Anhänger „Trulla“, das weibliche Pendant zum Eumel. Darin soll Rollhockey-Zubehör transportiert werden. „Inlineskates in allen gängigen Größen, Schläger, Tore – alles was man für’s Spielen im Hinterhof eben so braucht“, sagt Pattmann. Auch die zwei Rollschuhbahnen an der Realschule Höntrop und am Ümminger See sollen Eumel und Trulla dann anfahren. Um den Innenausbau des Hockey-Hängers kümmern sich die beteiligten Jugendlichen im Winter: „Langeweile gibt es bei uns nicht“, so Pattmann.

Von März bis September des nächsten Jahres steht der ­Eumel für bis zu 30 Einsätze zur Verfügung. Egal ob Marktplatz, Schulhof oder Jugendheim, die Gestaltung von Hoch­beeten, Bilder sprayen oder Sitzgelegenheiten bauen – die Einsatzmöglichkeiten sind flexibel. Das Motto des Eumel-Teams lautet: „Ihr habt Bock auf weiß der Hund was? – Sprecht uns an!“