Wie der genaue Aufbau von Atomkernen aussieht, ist ein altes, aber immer noch nicht vollständig gelöstes Problem und ein hochaktuelles Forschungsgebiet in den Naturwissenschaften. Physiker der Ruhr-Uni haben jetzt zusammen mit Kollegen der Uni Bonn ein Verfahren entwickelt, mit dem man sehr präzise die Kräfte berechnen kann, die zwischen den Teilchen im Kern wirken. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der Zeitschrift „Physical Review Letters“. Atomkerne setzen sich aus Protonen und Neutronen zusammen, die ihrerseits eine komplizierte innere Struktur haben und aus sogenannten Quarks und Gluonen bestehen. Obwohl die Theorie der Starken Wechselwirkung zwischen Quarks und Gluonen bekannt ist, ist sie zu kompliziert, um damit die Eigenschaften von Kernen zu beschreiben. Jedoch lassen sich Atomkerne als Zusammensetzung aus Protonen und Neutronen beschreiben, ohne dass man deren innere Struktur auflösen muss. Prof. Dr. Evgeny Epelbaum vom Institut für Theoretische Physik II der RUB erklärt das neue Verfahren: „In der Studie haben wir hochpräzise Rechnungen unter Verwendung einer so genannten effektiven Feldtheorie zu den Kräften zwischen Protonen und Neutronen durchgeführt.“