Aufgeregtes Gemurmel und neugierige Blicke versprühen die Vorfreude der Klasse 3a. Hochkonzentriert müssen die Mädchen und Jungen sein, wenn der Parcours los geht. In der Turnhalle der Grundschule in der Vöde beginnt heute die „Speed4“-Meisterschaft, bei der so schnell wie möglich ein Sprintparcours durchlaufen werden soll. Sobald Jan Burmans, Leiter des „Speed4“-Projekts, anfängt, den Ablauf des Parcours zu erklären, wird es mucksmäuschenstill.
Der Lauf besteht aus einer sechs Meter langen Sprintstrecke, nach der gewendet und im Slalom zurückgelaufen wird. „Soll der Daniele den Parcours einmal vormachen?“, fragt Burmans in die Runde und erhält ein einstimmiges „Ja!“, zur Antwort. Daraufhin demonstriert Daniele, Sportstudent und regelmäßiger Unterstützer des Projekts, wie die Abfolge auszusehen hat. Schnell werden Gruppen geformt und begleitet von lauten Anfeuerungsrufen, kann der Laufspaß beginnen
Die Bewegungsinitiative „Speed4“ findet diesen Montag bis Freitag an fünf Grundschulen statt und feiert ihr Finale am Samstag im Autohaus Tiemeyer. Ins Leben gerufen wurde die Initiative aufgrund der Entwicklung, dass immer mehr Kinder unter Bewegungsmangel leiden. Sie soll den Kindern Spaß an Bewegung vermitteln und einen Impuls zu regelmäßigen sportlichen Aktivitäten setzen. „Gerade für eher unsportliche Kinder, von denen es ja leider immer mehr gibt, ist es relativ einfach hier Erfolgserlebnisse mitzunehmen, weil man sich stetig verbessern kann“, erklärt Burmans. An den Grundschulen laufen zunächst die Trainingsdurchgänge ab, das Finale am Samstag ist öffentlich und kann auch von Schülern besucht werden, an deren Schulen die Trainingsläufe nicht statt gefunden haben. Finanziert wird das Bewegungsprojekt von Beiträgen lokaler Förderpartner, die ihre Räumlichkeiten für die Finalveranstaltung zur Verfügung stellen. Daher bleibt die Teilnahme für die Grundschulen und Schüler kostenlos.
Punkten kann der Parcours mit seiner einfachen Umsetzbarkeit: Der Auf- und Abbau nimmt nur eine gute Stunde in Anspruch und das Laufkonzept haben auch jüngere Teilnehmer schnell verstanden. Mit Lichtschranken werden die Teilzeiten Reaktion, Antritt, Wendigkeit und Slalom gemessen, aus denen sich die Gesamtzeit ergibt. Diese Zeiten werden anschließend auf so genannten Zeit- und Belohnungszetteln ausgedruckt, wodurch die Schüler sofort erkennen können, ob sie sich verbessert haben. Durch die Erfolgserlebnisse hochmotiviert, feuerten sich die jungen Läufer heute auch gegenseitig zu Höchstleistungen an.