Es ist nicht allein die moralische Verantwortung, die das Anliegen des Jüdischen Zentrums rechtfertigt. Es ist vor allem eine zutiefst humanitäre Aufgabe, vor die die Stadt gestellt wird. Denn es geht um Menschen, um Kontingentflüchtlinge (welch kaltes Wortungetüm), die nach ihrer Ausreise aus der zerfallenden UdSSR nie die Chance hatten, hierzulande für das Alter vorzusorgen. Nun, krank an Körper, Geist und Seele, sind sie auf die Hilfe ihrer Angehörigen und die kargen staatlichen Leistungen angewiesen. Gut, dass die Stadt ausdrücklich Einzelfallprüfungen anbietet. Besser, wenn die Untersuchungen schnell, umfassend und im Zweifel zugunsten der Familien ausfallen: wobei diese Vorgaben selbstverständlich für alle Nationalitäten und Religionen gelten müssen.