Bochum-Altenbochum. Betreutes Wohnen für russische Migranten an der Wittener Straße 230 in Altenbochum. Fünfgeschossiger Komplex geplant. Baubeginn im November.
Auf der Brachfläche an der Wittener-/Ecke Goystraße in Altenbochum, die vielen Bürgern seit Jahren ein Dorn im Auge ist, entsteht ein neues Pflegezentrum für betreutes Wohnen. Russische Migranten werden hier eine neue Bleibe finden. Vorgesehen sind 29 separate Wohnungen, in die 35 Menschen einziehen werden, und zwei Wohngruppen mit je einem Dutzend Senioren. Hier werden die Pflegefälle einziehen, die eine 24-Stunden-Betreuung brauchen.
Die Baugenehmigung liegt vor, derzeit liegen die Unterlagen öffentlich aus innerhalb der vierwöchigen Widerspruchsfrist. Bauträger ist die Imodom GmbH aus Berlin, die mit dem ambulanten Pflegedienst Asisa Vitalles kooperiert. Es handelt sich dabei um einen Firmenverbund. Asisa Vitalles’ Hauptsitz ist ebenfalls Berlin, das zweite Büro befindet sich indes in Bochum am Südring.
Der ambulante Pflegedienst Asisa Vitalles Bochum wurde im August 2002 als Migrantenunternehmen für russischsprachige Kunden gegründet. Alle 150 Mitarbeiter der hiesigen Niederlassung sind mindestens zweisprachig. Derzeit betreut das Unternehmen etwa 250 Patienten in Bochum und Umgebung. Pflegedienstleiter Thorsten Fritsche: „Dass der Bedarf russischsprachiger Migranten enorm gestiegen ist, merken wir an der Nachfrage. Immer mehr von ihnen kommen jetzt in ein Alter, in dem sie Pflege benötigen.“ Viele Russischstämmige leben bekanntlich in Rosenberg; Asisa hatte versucht, mit dem neuen Projekt nah an die Menschen zu kommen. Fritsche: „Wir fanden dort kein passendes Grundstück, ebenso wenig wie auf dem Krupp-Thyssen-Gelände an der Alleestraße. So entschieden wir uns für Altenbochum.“
Balkone und Innenhof
Der Betreiber hat bereits zwei solcher Pflegeeinrichtungen in Bochum: am Südring und an der Altenbochumer Straße. Baustart an der Wittener Straße soll im November sein, gerechnet wird mit einer maximal zweijährigen Bauzeit. Altlasten müssen laut Thorsten Fritsche nicht mehr beseitigt werden. Denn bis 2006 stand hier eine Tankstelle. „Die Firma, die damals alles zurückgebaut hat, versicherte uns gutachterlich, dass die Fläche saniert wurde und somit als unbedenklich gelte. Der Boden war komplett ausgetauscht worden.“
Betreuung auch von Einzelpersonen im gesamten Ruhrgebiet
Zum Asisa-Vitalles-Team gehören examinierte Pflegefachkräfte, Pflegehilfskräfte und Mitarbeiter für die hauswirtschaftliche Versorgung.
Für eine professionelle Versorgung werden Mitarbeiter in Weiterbildungsmaßnahmen geschult. Der Pflegedienst betreut neben den Wohngruppen auch Patienten in Bochum, Dortmund, Essen, Hagen, Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen, Hattingen, Herne, Recklinghausen und Witten.
Investiert werden sollen fünf bis sechs Millionen Euro. Der neue Komplex wird fünfgeschossig, die Wohnungen werden zwischen 45 und 60 Quadratmeter groß sein. Ein Großteil bekommt Balkone, ein Innenhof dient als Gemeinschaftsbereich. Asisa Vitalles wird mit seinen Büroräumen mit nach Altenbochum ziehen, ebenso die rund 20 Bewohner des Pflegezentrums am Südring. Der benachbarte Standort Altenbochumer Straße wird dann von der neuen Adresse aus mit betreut.