Bochum.. Die in der Turnhalle am Lohring untergebrachten Flüchtlinge ziehen in Kürze um. Vom Tisch sind in Bochum Pläne für ein Containerdorf auf dem Friedhof.
Die knapp 150 Flüchtlinge, die derzeit in der Dreifach-Sporthalle am Lohring untergebracht sind, sollen bereits kommenden Freitag (7.), spätestens Montag eine neue Bleibe erhalten. Das teilte Sozialdezernentin Britta Anger am Donnerstag der WAZ auf Anfrage mit. Die Stadt richtet derzeit das leer stehende Schulzentrum Ost an der Unterstraße in Langendreer für die erforderliche Notunterkunft der Bezirksregierung Arnsberg her. Dort hätten 200 Personen Platz.
Geprüft wird aktuell auch, ob die Turnhalle an der Alten Wittener Straße 19 als „Notlösung“ zur Unterbringung von Flüchtlingen taugt, die der Stadt direkt zugewiesen werden. „Vorgesehen ist, dass die Menschen so schnell wie möglich in Wohnungen umziehen“, teilte die Stadt mit. Britta Anger zeigte sich im Hinblick auf diese Unterkunft gestern „skeptisch“.
CDU gegen Friedhofspläne
Die Suche nach Wohnungen, Immobilien und Standorten für Containerdörfer, in denen die aus den Krisen- und Kriegsgebieten fliehenden Menschen untergebracht werden können, läuft bei der Verwaltung nach wie vor auf Hochtouren. Woche für Woche kommen mehr Asylbewerber nach Bochum.
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Nichtsdestotrotz scheinen die Pläne für ein Containerdorf auf dem Friedhof Weitmar vom Tisch. „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir nach der Sommerpause den Antrag stellen, den Standort so wie geplant nicht umzusetzen“, sagte CDU-Fraktionschef Christian Haardt am Donnerstag auf Anfrage dieser Zeitung.
Zeltstädte stoßen auf Ablehnung bei SPD
Auch die SPD rückt von den Plänen ab. Zwar gibt sich Fraktionschef Peter Reinirkens noch zurückhaltend: „Wir haben noch keinen Antrag dazu vorbereitet, denn die Aufgabe zur Unterbringung von Flüchtlingen wird ja nicht einfacher.“ Aber SPD-Oberbürgermeisterkandidat Thomas Eiskirch und der Parteivorsitzende Karsten Rudolph ließen am Mittwoch während eines Pressegespräches zur OB-Wahl keine Zweifel aufkommen, dass die Friedhofspläne beerdigt werden sollen.
Die öffentliche Debatte über das Containerdorf direkt neben Grabstätten rief laut Reinirkens zahlreiche Bürger auf den Plan, die der Stadt geeignete Grundstücke und Immobilien anboten. „Das alles muss aber sorgfältig geprüft werden, nicht jeder Standort steht wirklich zur Verfügung“, so Reinirkens. Von den Plänen der Landesregierung, große Zeltstädte für die Aufnahme von Flüchtlingen aufzubauen, hält der SPD-Politiker nichts. Ein ähnliches Vorhaben sei 2014 in Duisburg gescheitert. „Reinirkens: „Es zeigt aber, wie groß die Hilflosigkeit im Lande ist.“