Bochum.. Sechs Monate reisen die Studenten Ronja Donsbach und Timo durch die Welt: durch Thailand, Australien, die Fidschi-Inseln und Indonesien.

Auszeit und Augen öffnen. Gründe für einen Aufbruch gibt es so viele, wie Orte, die man bereisen kann. Mit gepackten Rucksäcken ging es für uns Mitte April los; nach Thailand, Australien, Viti Levu (Fidschi) und Indonesien, um Neues zu erleben und zu lernen.

Am „anderen Ende der Welt“ fährt und geht man auf einmal links und ist der heimischen Zeit acht Stunden voraus. Dennoch versichern einem die Australier: „No worries, mate“. Die unverbindliche Floskel ist Antwort auf alles und schnell im eigenen Wortschatz verankert. Gesprochene Integration, versprachlichtes Lebensgefühl in „Down Under“. Den „Ruhrgebietler“ überrascht die Offenheit. Es ist z.B. normal, dem Busfahrer ein freundliches „Thank you“ beim Aussteigen zuzurufen.

Fit halten im "Outdoor-Gym"

Am Grill sind beide Nationen zuhause. In Australien wird dabei allerdings Rugby statt Fußball geschaut, ein Sechserpack Bier kostet so viel, wie ein ganzer Kasten in Deutschland und die Nord-Queenslander beschweren sich über die „klirrende Winterkälte“ im Juli – bei 25 Grad.

Wie weit die Liebe zum Barbecue geht, zeigen kostenlose Gasgrills in vielen Parks, die auf Knopfdruck heiß werden. Nebenan hält man sich im „Outdoor-Gym“ fit. Oft dabei: Kopfbedeckung und Sonnenbrille, nicht als modische Accessoires, sondern als Schutz vor der UV-Strahlung. Selbst Hunde erhalten eine Schicht Sonnencreme.

Wie anders das Leben sein kann, zeigt Whyanbeel (ca. 100km nördlich von Cairns). Dort wohnen und arbeiten wir auf einem Anwesen mitten im Regenwald. Das Haus wird mit Schlangen, Spinnen, Eidechsen und Fledermäusen geteilt, denn: zwei Wände sind stets geöffnete Rolltore. Ist warmes Wasser aufgebraucht, wird neues auf dem Herd erhitzt. Verdecken Wolken die Sonne, sorgt ein Generator statt Solarenergie für ein Mindestmaß an Strom. Mobilfunk gibt es nicht, Internet nur über Satellit. Dafür schallt der Singsang von Kakadus, Papageien und höhnisch lachenden Jägerlieste über das 40.000m² Anwesen – „ziemlich klein“ erklären unsere Gastgeber. Reife Früchte pflückt man täglich frisch.

In andere Welten abtauchen

Mit der australischen Rock Legende AC/DC auf den Ohren und einer Machete in der Hand durchpflügt man die Felder. Dass ab und an ein mächtiger Baum des Regenwaldes geräuschvoll zu Boden geht, ist für die Anwohner genauso bedeutsam wie der viel zitierte fallende Sack Reis in Asien.

Dort, auf Ko Tao (Golf von Thailand), tauchen wir in andere Welten ab. Der langersehnte Tauchschein lässt uns in unbekannte Tiefen von 18 Meter vordringen. Inmitten eines Barrakuda-Schwarms und über Korallen „schwebend“ ist man geduldeter Besucher: während wir uns erstmals dreidimensional fortbewegen, gleitet eine grüne Meeresschildkröte gekonnt vorbei.