Lassen wir Zahlen sprechen. Aber nicht die derjenigen, die am Kemnader Stausee dick Kasse machen und mit Tausenden Besuchern für ihr Geschäft mit der Volksbelustigung argumentieren: 839 Pflanzen, Tier- und Pilzarten zählte der Botanische Verein Bochum am Tag der Artenvielfalt im Sommer 2014 binnen 24 Stunden. 35 von ihnen stehen auf der Roten Liste, sind also in ihrem Bestand gefährdet. Der See, seine Ufer und seine direkte Umgebung sind ein Naturparadies, ein kleines Stück Glück vor der Haustür unserer Großstadt.

Der kommerziellen Ausbeutung dieser Idylle muss Einhalt geboten werden. Ebenso wie bei den verkaufsoffenen Sonntagen müssen Regeln her, wer wie oft am See Party machen darf. Ansonsten, da können wir uns sicher sein, wird der See gemolken, bis die Natur die Segel streicht. Für Technopartys und Oktoberfeste gibt es andernorts Platz genug. Schluss damit. Thomas Schmitt