Ressentiments und Fremdenhass in der Nachbarschaft, rechte Aufmärsche, Brandanschläge: Flüchtlingen schlagen vielerorts Feindseligkeit und Gewalt entgegen. Nicht selten ausgelöst von überforderten Kommunen, die der steigenden Zahl von Asylbewerbern nicht mehr Herr werden.
Bochum ist kein Hort der Gutmenschen. Wer sich umhört, erfährt, dass es mit der oft und gern zitierten Willkommenskultur auch bei uns mitunter nicht weit her ist.
Und doch ist es Verwaltung und Politik bisher gelungen, mit der sich täglich zuspitzenden Lage angemessen umzugehen. Rechtzeitige und umfassende Information über neue Unterkünfte, eine kluge, stadtweite Auswahl der Quartiere, Bezirksbürgermeister als kundige Manager vor Ort: Bochum darf stolz auf seine Hilfe für Flüchtlinge sein – ebenso wie auf das Engagement der Bevölkerung, die sowohl Sachspenden leistet als auch mit ehrenamtlicher Arbeit ein Zeichen der Menschlichkeit setzt.
Stadt und Politik stehen in den nächsten Monaten vor weiteren humanitären und logistischen Herausforderungen. Es gilt, das Vertrauen der Bürger nicht zu verspielen. Kriegsflüchtlinge auf bzw. in unmittelbarer Nähe eines Friedhofes unterzubringen, wäre ein solcher, folgenschwerer Fehler. Dieser Plan gehört schleunigst begraben.