Bochum.

Noch sieht es im Schlosspark Weitmar nach Baustelle aus. Wege sind abgesperrt, Material und Maschinen stehen herum, Bauarbeiter legen Hand an. Aber es geht voran mit dem Museum unter Tage (MuT). Bis August sollen die Arbeiten beendet sein, dann geht es an die Einrichtung und Bestückung des Hauses, das als viertes Element den Museumskomplex „Situation Kunst“ komplettieren wird.

Das Besondere ist, dass die Museumsräume unterirdisch liegen; zwei Kuben sind – neben dem Notausstieg – alles, was man von oben aus sieht. In einem kommt die Technik unter, der andere Baukörper ist der Eingangsbereich. Über eine von Tageslicht erhellte Treppe gelangt man in sieben Metern Tiefe auf Tuchfühlung mit der Kunst.

Planungen seit 2010

Die Planungen für das MuT laufen bereits seit einigen Jahren: Im Kulturhauptstadtjahr 2010 wurde zunächst der Kubus der Situation Kunst im Park des ehemaligen Adelssitzes Haus Weitmar eröffnet. Seitdem finden dort regelmäßig Kunstausstellungen statt. Pünktlich zum 50-jährigen Bestehen der Ruhr-Uni soll das MuT nun Mitte November seine Türen für die Besucher/innen öffnen. Hintergrund ist die Verbindung der Situation Kunst zur Hochschule: Das von einer Stiftung betriebene Haus gehört zu den Kunstsammlungen der Universität und dient auch der Ausbildung der Studenten.

Verschiedene Geldgeber

Das MuT ist aus einer Anstrengung verschiedener Geldgeber heraus entstanden. Die Investitionsmittel von rund 7,7 Millionen Euro werden von privaten Förderern und der Stiftung Situation Kunst (3 Millionen Euro), der Sparkassenstiftung (1 Million), der Evonik-Stiftung (1 Million), der Stadt Bochum (2 Millionen, gestreckt auf zehn Jahre) und vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (rund 700.000 Euro) getragen.

320 bedeutende Werke

320 bedeutende Werke der Landschaftskunst seit dem 17. Jahrhundert, vom klassischen Ölgemälde bis zur raumfüllenden Video-Sound-Installation. Bemerkenswerte Schwerpunkte sind u.a. das „Goldenen Zeitalter“ der holländischen Malerei mit Werken von Meistern wie Jan van Goyen, Jacob van Ruisdael oder Philips Wouwerman, aber auch Tendenzen der Landschafts-Kunst nach 1945. Hier sind große Namen wie Arnulf Rainer, Ingeborg Lüscher und Meng Huang vertreten.