Unter dem Titel „Christian Hirdes kommt“ gastierte der Bochumer Comedian Christian Hirdes im charmanten Zauberkasten. Und nicht nur Hirdes kam; mit rund 80 Gästen war die Gerther Kleinkunstbühne ausverkauft. Der 41-Jährige präsentierte ein Best-of-Programm „aus den Jahren 1995-2048“. In diesem Jahr nämlich werde der VfL Bochum 200 Jahre alt und Hirdes zum Eintritt in die Rente bei der Feier des Clubs auftreten.
Blieben die ersten 45 Minuten eher laff, nahm die Pointenquote nach der Pause deutlich Fahrt auf. Als Höhepunkte erwiesen sich die Dada-eske Geschichte von Lisa und ihren vier chinesischen Freundinnen, das Bier-und-Kumpel-Lied „Wenn ich zu meinem Freund Rob robb’“, eine so geistreiche wie witzige Song-Meditation über den Old-School-Zeitvertreib „Stadt, Land, Fluss“ im Wikipedia-Zeitalter sowie mit „No Woman in Kray“ eine Hommage an die Essener Stadtteile.
Der stets leicht linkisch wirkende Hirdes besetzt eine Nische im Comedy-Kosmos. Er ist völlig unpolitisch und seine Gags sind nie verletzend. Hirdes mag die Menschen, was auch an einer kleinen Adresse ans Publikum deutlich wurde. „Ja, liebe Menschen...“, sagte er einmal. Sympathisch, eine Weltsicht in zwei Worten.