Ein Interessenskonflikt par excellence. Die Anwohner befürchten weiteren Lärm durch die Erweiterung der Großbäckerei Bereket. Diese wiederum hat ihre Anbauplanung gestoppt, das Grundstück nicht gekauft. Und überlegt, an den Standort Herne zu gehen. Verlust für Bochum: 200 Arbeitsplätze und die Gewerbesteuer. Der Sportverein Schwarz-Weiß Wattenscheid 08 ist maßlos enttäuscht, hatte sich so sehr auf den Kunstrasen gefreut. Und nun? Bisher hat es wohl kein von der Stadt organisiertes Treffen aller Interessensgruppen gegeben. Das ist höchst bedauerlich, hätten hier eventuell Einigungen erzielt werden können. Die Anwohner haben Recht auf Nachtruhe und tun richtig daran, diese einzufordern. Der Verein SW 08 hält sich an vorgegebene Ruhezeiten und unterlässt Lautsprecherdurchsagen und geräuschvolle Musik. Und das Unternehmen Bereket wird sich überlegen, welcher Standort richtig ist, auch um den Betrieb zu erweitern. Bereket verfügt über ein Gelände in Herne. Die Wirtschaftsförderung Bochum ist im Gespräch mit der Firma, will sich aber dazu jetzt nicht öffentlich äußern. Fazit: Die Anwohner haben ein Recht auf Nachtruhe, doch die mögliche Abwanderung der großen Firma ist kein Erfolg – für niemanden.