Da kann man nur sagen: Hut ab vor diesem ehrenamtlichen Engagement! Wie sich die privaten Fördervereine um ihre Büchereien in den Stadtteilen sorgen, wie sie sich kümmern, für sie kämpfen und streiten: Das verdient Respekt. Und es zeigt eindrucksvoll, dass den Menschen ihre Büchereien wichtig sind. Und dass sie gern ihre Zeit dort verbringen – inmitten all der Literatur, die altmodisch in Buchform für viele noch immer einen größeren Wert hat als digital auf dem Ipad. Und dass dieser Wert selbst dann noch gilt, wenn die Bücher nur geliehen sind, denn längst nicht jeder hat 25 Euro für einen neuen Roman über.

Dass in Zeiten klammer Kassen die Büchereien keinen Sonderstatus genießen können, ist aber ebenso klar. Nahezu alle Bochumer Kultureinrichtungen stöhnen, weil der finanzielle Hahn leider mehr tröpfelt als sprudelt, und alle haben gute Gründe dafür, warum ausgerechnet sie die elende Sparerei besser nicht treffen sollte.

Einen großen Pluspunkt haben die Büchereien allerdings: Hier wird echte Bildungsarbeit an der Basis geleistet. Denn wer nicht möchte, dass sein Kind statt ein Buch nur noch das Smartphone vor der Nase hat, der sollte sich überlegen, ob Kaputtsparen hier Sinn macht.