Zum Gespött in ganz Deutschland macht sich Bochum, sollte dieser Ratsbeschluss tatsächlich umgesetzt werden. Dabei neige ich nicht zur Übertreibung. Aber: Mir geht das Bild nicht aus dem Kopf. Spielende Flüchtlingskinder, vielleicht gerade der Hölle des Bürgerkriegs in Syrien entronnen, direkt neben Grabsteinen. Auf der anderen Seite Angehörige, die die Gräber ihrer Lieben pflegen, die künftig direkt auf Wohncontainer schauen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Abgeordneten, die vor wenigen Tagen im Rat mit ihren Stimmen diesen Standort beschlossen haben, dies wirklich wünschen. Ich kann mir aber sehr wohl vorstellen, was diesen Schwenk weg von der Brantropstraße, die eigentlich für dieses Containerdorf vorgesehen war, auf einmal so schnell, geradezu hopplahopp, verursacht hat. Da haben bestimmte Leute laut protestiert, vielleicht ihre Vitamin-B-Kontakte bemüht, vielleicht noch mit dem Parteibuch gewunken. Wer weiß das schon so genau.
Jetzt gilt es, Schaden von der Stadt abzuwenden. Einer Stadt, die sich bisher so sachlich und ohne die anderswo übliche Begleitmusik dem Thema „Flüchtlinge“ stellt.