Energieausweis gibt Infos über Heizkosten und mehr

Wer eine Wohnung oder ein Haus kaufen oder mieten möchte, sollte sich buchstäblich warme Gedanken machen. Die Bochumer Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW erinnert an die Vorteile eines Energieausweises für jedes Domizil, warnt aber gleichzeitig auch, dass manche Ausweise im Praxistest durchgefallen seien. „Haus- und Wohnungsbesitzer sollten sich an einen Fachmann wenden. An einen Energieberater oder Architekten ihres Vertrauens, der einen zuverlässigen Ausweis erstellen kann.” Das empfiehlt Norbert Kaesler, der seit über 30 Jahren bei der Verbraucherberatung tätig ist.

Ab Januar sind Energieausweise Pflicht

Ab Januar 2009 werde der Energieausweis auch bei jüngeren Wohngebäuden (nach Baujahr 1965) Pflicht. Heißt: Wenn der neue Mieter oder Kaufinteressent es wünsche, müsse der Vermieter/Verkäufer ein Dokument vorlegen, das Auskunft über den Energieverbrauch des Hauses gibt – für jede Heizungsart. „Aber viele Ausweise muss man kritisieren. 95 Prozent der online angebotenen Energieausweise machen nicht alle der vorgeschriebenen Angaben”, sagt Andrea Thume, Leiterin der Bochumer Beratungsstelle.

Vorsicht vor Online-Angeboten

Viele Ausweise würden patzen, weil Daten nur unvollständig erhoben worden seien: „Dadurch wird der Energieverbrauch vielfach schön gerechnet”, sagt Norbert Kaesler. Zwar sei der von einem Architekten ausgestellte Ausweis teurer, bis zu 400 Euro, doch sei er „empfehlenswert für verantwortungsvolle Hausbesitzer und Wohnungseigentümer”. Kaesler rät Kauf- bzw. Mietinteressenten die Qualität des vorgelegten Energieaus-weises zu überprüfen. Dies sei auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW möglich. „Wer da die relevanten Daten des jeweiligen Gebäudes eingibt, kann sich den ungefähren Energiekennwert ermitteln lassen und mit dem Wert des Ausweises vergleichen.” Dieser Test ersetze allerdings nicht den Ausweis.