Stadt hofft, die Markierungen am Harpener Hellweg noch in diesem Jahr aufbringen zu lassen. Das soll Lkw am Parken am Fahrbahnrand hindern.

Harpen. Die Situation wird einfach nicht besser, klagt Berthold Ostendorf. Er wohnt am Harpener Hellweg und muss wie seine Nachbarn Belästigungen durch den Straßenverkehr ertragen. Auf Harpens Hauptader herrscht Tempo 30, doch kaum jemand hält sich an die Beschränkung.

Nervig für die Anwohner sind auch die zugeparkten Straßenränder durch Lkw; auch, wenn sich die Situation jetzt in den Ferien etwas entzerrt. Viele Brummifahrer, so Ostendorfs Beobachtung, übernachten in ihren Fahrzeugen entlang des Harpener Hellwegs.

Abhilfe soll ein Radweg bringen, um zumindest die zugeparkten Randstreifen frei zu halten. „Der wurde schon oft versprochen, doch noch immer nicht gebaut“, sagt der Harpener. Ostendorf ist selbst Radfahrer. „Besonders unangenehm ist es unter der Autobahnbrücke. Da stehen die Lkw trotz Halteverbots, und als Radler kann man wegen der Lichtverhältnisse nur wenig sehen. Das ist gefährlich.“ Genauso wie an der Maischützenstraße: „Da musste ich beobachten, wie eine Frau mit Kinderwagen auf die Straße ausweichen musste, weil der Gehweg zugeparkt war.“

Der Radweg wird kommen, versichert Stadtsprecherin Barbara Gottschlich auf Anfrage. „Die Arbeiten zur Markierung für beidseitige Radwege werden in den nächsten Wochen ausgeschrieben. Ich hoffe, dass sie noch in diesem Jahr ausgeführt werden.“ Insgesamt hat sich das Tiefbauamt drei Deckenerneuerungen mit Radwegen für dieses Jahr vorgenommen.

Die Radfahrstreifen sollten dazu beitragen, die Parker fernzuhalten, so die Pläne der Stadt. Das Straßenverkehrsamt hat in diesen Tagen die Aktion „Auto weg – Radweg“ beendet. Mit Plakaten und Postkarten hinter dem Scheibenwischer sollten Parker von Radstreifen fern gehalten werden. Die Polizei unterstützte die Aktion, deren Konsequenzen bis hin zum Abschleppen gingen. Wie viele Verwarnungen etwa geschrieben wurden, wird gerade ausgewertet.

Radler wechseln auf den Gehweg, nicht auf die Straße

Bislang gibt es keinen durchgängigen Radweg auf dem Harpener Hellweg; er endet Richtung Innenstadt kurz vor der Einmündung Maischützenstraße. Dort wechseln die Radler dann zumeist nicht auf die Straße, sondern auf den Gehweg – auch, weil der Fahrbahnrand von Lkw beparkt wird.
Noch Ende letzten Jahres hieß es, die Radstreifen-Ausführung sei fürs Frühjahr geplant.

Henry Donner, Bezirksbürgermeister im Bochumer Norden, ist der Radweg ein dringendes Anliegen. „Die Mittel sind freigegeben trotz der Haushaltssperre. Unser Beschluss, ihn anzulegen, liegt ja schon weiter zurück.“

Er stehe in Verhandlungen mit der Verwaltung auch über weitergehende Pläne für die Verkehrsentwicklung auf dem Harpener Hellweg. „Das Problem ist vor allem der Lärm, auch beim ruhenden Verkehr durch die Parkplatzsuche. Ich bin sicher, es wird eine Lösung geben; eine, die die jetzige Situation erheblich verbessern wird.“

Donners Bestreben geht in Richtung Lkw-Fahrverbot. Bleibt dann aber die Frage: Wohin mit den Lkw? „Wir beharren weiter auf das seit langem geforderte Verkehrsgutachten für den Norden, um die Verkehrsströme lenken zu können.“

Nachts herrscht bereits Lkw-Fahrverbot, doch ist die Einhaltung schwer zu kontrollieren, weil für regelmäßige Kontrollen das Personal bei der Polizei fehlt; allenfalls punktuelle sind möglich.