Eines vorweg: Zu einem Beschluss des Rates, zwei Millionen Euro zusätzlich in das Musikforum Ruhr zu pumpen, gibt es keine Alternative.
Eines vorweg: Zu einem Beschluss des Rates, zwei Millionen Euro zusätzlich in das Musikforum Ruhr zu pumpen, gibt es keine Alternative. Niemand will und kann sich eine Bauruine in der Bochumer Innenstadt leisten. Mit Blick auf die massive Kritik an dem Projekt wäre es jedoch das Mindeste gewesen, bei der Realisierung alle Fristen, Versprechen und Finanzpläne einzuhalten.
Das Gegenteil war und ist bis heute aber leider immer wieder der Fall. Kulturdezernent Michael Townsend ist entweder völlig ahnungslos oder völlig abgebrüht. Ich sage: abgebrüht. Seit Jahren schon streut er den Bürgern dieser Stadt Sand in die Augen. Anders ist auch die Vorlage, die den neuen Millionenzuschuss zu erklären versucht, nicht zu verstehen.
Die Gründe für die Mehrkosten waren allesamt vorhersehbar: eine Tankstelle auf dem Grundstück, die Marienkirche ein Altbau... Und dass Firmen an Nachträgen verdienen, ist weiß Gott nichts Neues. Nein, hier werden Bürger für dumm verkauft. Und Politiker. Da die große Koalition aus SPD, CDU und Grünen das Projekt aber will, lässt sie den „Sandmann“ machen und streut gelegentlich sogar mit. Allenfalls die kleinen Parteien werden heute wohl protestieren.
Zugegeben, das „auf Kante nähen“ hat bei der Finanzierung öffentlicher Bauprojekte Methode. In Bund, Land und Stadt. Am Ende begegnet man immer dem Argument: „Jetzt müssen wir es aber zu Ende bauen.“ Die Quelle der Steuer zahlenden Bürger versiegt halt nicht. Dass die Finanzierung des Musikforums in Bochum aber jetzt zu Lasten von Schülern und jungen Familien geht, ist ein Skandal. Was Michael Townsend, der als Dezernent auch für Schulen zuständig ist, am Tag seiner Wiederwahl in ein ganz besonderes Licht taucht. (Thomas Schmitt)