Die vorbereitende Kür für die Wahl des neuen Baudezernenten geht in die heiße Phase. Am Mittwoch präsentierte Klaus Aden vom Düsseldorfer Personaldienstleister LAB & Company den Fraktionsvorsitzenden und Parteienvertretern vier Kandidaten, darunter eine Frau. Gewählt werden soll der neue Stadtbaurat und Nachfolger von Dr. Ernst Kratzsch auf der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause am 25. Juni.

Naturgemäß gaben sich die Zeugen des Auftritts vor kleinem Kreis hernach äußerst wortkarg. Immerhin ließ sich SPD-Fraktions-Chef Dr. Peter Reinirkens zu der Äußerung hinreißen: „Der Headhunter hat eine gute Arbeit gemacht.“ Denn die runden 60 000 Euro für die Suche war auch an dieser Stelle kritisiert worden. Insgesamt sollen 150 Kontakte getätigt und hernach auf eine Liste von rund 20 Personen reduziert worden sein.

Wie es hieß, erhielten die Fraktionen und Gruppen im Rat am Donnerstag eine entsprechende Namensliste. Fest stehe auch das weitere Prozedere: Am Montag nach Pfingsten können die Fraktionen den einen oder anderen Kandidaten von besagter Liste noch einmal in einen persönlichen Gespräch kennenlernen.

Ein Mitglied des Ältestenrats verriet der WAZ: „Alle scheinen mir qualifiziert zu sein, haben also Format.“ Ein anderer sagte: „Es waren Leute dabei, die könnten es sein.“ Format wird der neue Stadtbaurat benötigen, gilt es doch einen Mitarbeiterstab von etwa 1000 Leuten zu führen. In den betroffenen Ämtern gehe es ein wenig zu „wie im Hühnerstall“ und das in einer Zeit, in der an der Spitze eine Person mit Führungsstärke gefragt sein dürfte.

Mit der Wahl des Stadtbaurats wären alle Personalfragen in der Verwaltungsspitze aber noch nicht geklärt. Im November läuft die Amtszeit von Michael Townsend als Kulturdezernent aus, die Wiedewahl des in Personalunion auch als Stadtdirektor agierenden 62-Jährigen gilt als sicher. Auch für Personaldezernentin Birgitt Collisi müsste es ein neues Votum geben. Ihre Wiederwahl ist dem Vernehmen nach nicht so sicher; aus Sicht der CDU auch nicht vorrangig. „Die vordringlichste Aufgabe ist es, dass Dezernat für Recht und Ordnung wieder zu besetzen“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Haardt. Ob dabei ein CDU-Mann zum Zuge komme, die Fraktion genießt das Vorschlagsrecht, sei zweitrangig. „Wichtig ist, dass die Position wieder besetzt wird. Die Situation bei der Feuerwehr ist genau deshalb entstanden, weil es keinen Rechtsdezernenten gibt.“