Bochum. . An dem Streik dürfe sich die Stadt nicht bereichern. Mittlerweile gibt es auch von politischen Parteien deutliche Forderungen.

Verstärkung aus Herne erhielten am Mittwoch die streikenden Bochumer Erzieherinnen und Sozialarbeiter, so dass rund 500 Teilnehmer zu einer Kundgebung vor dem Rathaus zusammen kamen.

Verdi-Geschäftsführerin Gudrun Müller ging in ihrer Rede auch auf die immer lauter werdenden Forderungen nach Rückzahlung der Elternbeiträge durch die Stadt ein: „Mir drängt sich hier der Verdacht auf, dass sich die Stadt nicht nur so auf einfachstem Wege die Taschen voll machen will, sondern, dass sie mit dieser Regelung auch einen Keil treiben will, zwischen die streikenden Erzieherinnen und die Eltern.“

Front bröckelt

Mittlerweile bröckelt übrigens die Front der Kommunen, die diese Position vertreten. So hat die Stadt Dortmund ganz unbürokratisch angekündigt, dass sie für die Streiktage keine Elternbeiträge verlangen werde.

Für die Stadt Bochum hatte Personaldezernentin Birgitt Collisi ein solches Entgegenkommen unter den Pfiffen der Streikenden kategorisch ausgeschlossen.

Derweil bilden unter den politischen Parteien in Bochum äußerst ungewöhnliche Koalitionen:

Für die CDU fordert Oberbürgermeisterkandidat Klaus Franz: „Die vom Streik in den städtischen Kindertageseinrichtungen betroffenen Eltern werden zurzeit doppelt belastet.“ Er fordert übrigens im Einklang mit den Linken im Rat sowie der FDP/UWG-Fraktion, dass die Elternbeiträge für die Streiktage zurückgezahlt werden müssten.

Der Fraktionsführer der Linken, Ralf-D. Lange, betont derweil: „Eltern zur Kasse zu bitten, obwohl wegen des Streiks überhaupt keine Gehälter an die streikenden Beschäftigten gezahlt werden, ist inakzeptabel.“

Für die FDP argumentiert Ratsmitglied Felix Haltt ganz ähnlich. Er ergänzt, dass schließlich den Eltern durch den Streik ohnehin möglicherweise zusätzliche Kosten entstünden. An die Adresse der Stadt: „Auf diese Art sollte keine Haushaltskonsolidierung betrieben werden.“