Bochum-Querenburg. Seit 2008 wurde die Innere Hustadt Stück für Stück lebenswerter gestaltet. Mit einem kleinen Fest fand der Stadtumbau nun einen vorläufigen Abschluss.
Aus dem einst so tristen Tunnel, einer Ecke, in der man durchaus Angst bekommen konnte, ist ein farbenfrohes Portal, ein Tor zum Brunnenplatz geworden. Aus den grauen Wohnklötzen heraus entstand ein buntes Quartier. Plätze, freie Flächen zwischen den Häusern sind nun so gestaltet, dass sie zum belebten Treffpunkt avancieren können. Kurzum: Der Stadtumbau Innere Hustadt diente dazu, das Quartier ein großes Stück lebenswerter zu machen.
Bis auf wenige Restarbeiten ist das Projekt nun abgeschlossen, jüngst fand das Abschlussfest auf dem Brunnenplatz statt. Als eine Art neuen „Kiez“ bezeichnete dabei VBW-Geschäftsführer Norbert Riffel die Hustadt. „Die Anwohner können wieder stolz darauf sein, hier zu leben, sich zu Hause fühlen.“ Und der Erfolg sei messbar: Es gebe kaum Leerstand, Plätze werden wieder genutzt. Menschen aus 50 Nationen lebten friedlich nebeneinander.
Kosten in Höhe von zehn Millionen Euro
Als „ein Kraftakt, der sich gelohnt hat“ bezeichnete dementsprechend auch Bürgermeisterin Gaby Schäfer den Wandel des Quartiers. Allein die Stadt mobilisierte mit Unterstützung des Landes, des Bundes und der Europäischen Union zehn Millionen Euro zur Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen in der Hu-stadt.
Nach dem kleinen Festakt auf dem Brunnenplatz setzte sich eine Gruppe in Bewegung, um sich rundum einige Beispiele des Stadtumbaus anzusehen. Alexander Kutsch von der Planungsgruppe Stadtbüro stellte Konzepte, Ideen und Umsetzung vor, führte interessierte Teilnehmer zunächst über die „Laufachse“ Richtung Hufelandplatz, die gezielt von einem Bereich für Autos abgetrennt angelegt worden sei. Bereits auf diesem Weg wurde deutlich, dass die farbliche Gestaltung der Wohnblöcke nicht nur der Optik, sondern auch der Orientierung dient.
Ein Hingucker ist inzwischen aber auch der Hufelandplatz an sich. Bei der Gestaltung sei mit den Einrichtungen dort kooperiert worden, etwa mit der Grundschule. Die Fläche stellt ein Labyrinth dar: „Der Platz sollte in seiner Funktion erhalten bleiben. Kinder lernen hier Fahrradfahren, nutzen das Gelände spielerisch. So musste es bleiben“, schilderte Kutsch.
Die baulichen Maßnahmen im Überblick: Im Rahmen der Aufwertung von Straßen, Wegen und Plätzen wurden Spiel- und Sportgelegenheiten geschaffen, Beleuchtungsanlagen erneuert, Eingangssignets und Stelen installiert, der Hof der Hufelandschule saniert. Im Bereich Gebäude und Außenanlagen wurden Treppenhäuser und Balkone farblich akzentuiert, private Innenhöfe neu gestaltet, Hauseingänge verbessert, Gärten aufgewertet. Und nicht zu vergessen: Mit dem neuen Tor zum Brunnenplatz ein deutliches Signal in eine Hustadt mit Zukunft gesetzt.