Altenbochum. . Schülerin Nele Kluge bereitet sich seit zwei Jahren auf den großen Tag in der evangelischen Kirchengemeinde Altenbochum-Laer vor.

Der 23. Mai wird als besonderer Tag in das Leben von Nele Kluge eingehen. Dann feiert die 14-jährige Schülerin ihre Konfirmation – und das ist für sie mehr als nur Sektempfang und Geschenkeparade. Die Konfirmation und damit die erste Teilnahme am Abendmahl ist für Nele auch ein wichtiger Schritt hin zum Erwachsenwerden. „Sicher bin ich etwas aufgeregt“, sagt sie. „Aber vor allem freue ich mich da wirklich drauf.“

Nele ist ein aufgeweckter Teenager. Sie besucht die 8. Klasse des Neuen Gymnasiums, mag Englisch und Bio, interessiert sich für Politik und spielt begeistert Volleyball. Mit ihrer Konfirmation beschäftigt sich Nele mittlerweile seit zwei Jahren, denn die Vorbereitungen auf den großen Tag sind intensiv.

Es gibt den Konfi-Unterricht am Samstag und die Konfi-Fahrt ins Münsterland – und es gab Ausflüge etwa zu einem Seniorenheim oder auf einen Friedhof. Nebenher ist Nele noch fleißig dabei, jüngeren Konfis beim Unterricht zu helfen oder die Gottesdienste in ihrer Gemeinde in Altenbochum-Laer mit vorzubereiten. Alles in allem ein ziemlich zeitraubender Job.

Arbeit in der Kirchengemeinde bereitet ihr Freude

Doch Nele macht das gern. Zwar sei sie eigentlich nicht übertrieben fromm. „Aber die Arbeit in der Kirchengemeinde hat mir schon immer Freude bereitet. Ich fühle mich da wohl.“ Dabei sei es weniger das streng Religiöse, das sie interessiere: „Ich mag einfach das Miteinander.“

Etwas Strenge gehört zur Konfirmation allerdings dazu. Dafür steht die Prüfung, die jeder Konfirmand ablegen und bestehen muss: schriftlich und mündlich. Das gilt auch für Nele. Allerdings kenne sie niemanden, der jemals durch diese Prüfung gefallen sei, schmunzelt sie. Nicht einmal die Drückeberger, die nie zum Unterricht gekommen sind.

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Prüfung kein Schreckensszenario

Stimmt das? „Na ja“, sagt Pfarrerin Claudia Frank, „so ganz richtig ist das natürlich nicht.“ Klar müsse jeder Konfirmand zur Prüfung antreten und auch zeigen, was er in den letzten Jahren über sich und den Glauben heraus gefunden habe. „Man bekommt die Prüfung nicht geschenkt, das wäre unfair den anderen gegenüber.“ Aber natürlich solle kein allzu großes Schreckensszenario aufgebaut werden: „Ihre Konfirmation soll den jungen Leuten Spaß machen, und sie sollen später weiter am Gemeindeleben teilnehmen“, sagt die Pfarrerin. „Das ist ja der eigentliche Sinn.“

Ebenfalls nicht unwichtig: Die Konfirmation ist für viele Teenies die erste große Gelegenheit, sich mal richtig ‘raus zu putzen. Da macht Nele keine Ausnahme. Die Wahl des Kleides glich für sie einer akribischen Suche: erst im Internet, später in den Läden. „Auch nach der Kette und den Ohrringen habe ich lange gesucht“, erzählt sie. Jetzt trägt Nele zum ersten Mal in ihrem Leben einen Traum in Dunkelblau – und fühlt sich darin richtig wohl.

Festgottesdienst an Pfingsten

Feierlich ausführen wird sie ihr Kleid am Pfingstsamstag beim Festgottesdienst, wo sie gemeinsam mit den anderen Konfis der Gemeinde am Abendmahl teilnimmt. „Das ist ganz was Neues!“, strahlt sie. Wie sie die Oblate in den Weinkelch tunken wird, das hat sie sich schon oft vorgestellt. „Ich bin gespannt, wie das schmeckt.“ Alles Gute, Nele!