Bochum. Fahrschule vergrößert sich. Ab dem 4. Mai beginnen die Schulungen in den neuen Räumlichkeiten, die zuvor eine Heilpraktikerschule beherbergten.

Das ehemalige Kasino der Zeche Hannibal an der Dorstener Straße 415 in Hofstede wird neu genutzt. In dieser Woche nimmt mit der Verkehrsfachschule (VFS) Bochum eine der größten Fahrschulen der Region an historischer Stätte den Betrieb auf.

Tankstelle, Fast-Food-Hähnchengrill, ein Ärztezentrum mit betreutem Wohnen: Seit dem Wechsel der Heilpraktikerschule 2013 zur Bergmannstraße und dem Erwerb des Gebäudes und Grundstücks durch die Euco-Gruppe rankten sich manche Pläne um das im Krieg zerstörte und in den 50er Jahren neu aufgebaute Steiger-Kasino der Zeche Hannibal. Auch über einen Abriss wurde nachgedacht.

Charme soll erhalten bleiben

„Wir wollen den Charme dieses wunderschönen Hauses erhalten“, sagen Björn und Bianca Liedtke, die Inhaber der Verkehrsfachschule Geutner sind. Vier Jahre nach Übernahme des Betriebes platzen die bisher zwei Standorte der Fahrschule an der Poststraße 153d (wird aufgegeben) und Herner Straße 365 (bleibt erhalten) aus allen Nähten. „Die Räumlichkeiten und die Flächen der ehemaligen Heilpraktikerschule sind ideal für uns. Wir haben mehr Schulungsräume zur Verfügung und können unseren kompletten Fuhrpark unter anderem mit vier Lkw, zwei Bussen, fünf Pkw und sieben Krädern zentral unterbringen“, sagt Björn Liedtke, der mit 15 Mitarbeitern jährlich mehr als 500 Führerscheinaspiranten ausbildet: neben Pkw und Motorrad auch Berufskraftfahrer, für die es eine Kooperation mit dem Jobcenter Bochum und dem Bildungsinstitut Gisela Vogel gibt.

Schulungen beginnen am 4. Mai

Das Gebäude umfasst 3500 Quadratmeter Nutzfläche, das Außengelände 6000 Quadratmeter. Offiziell geht die „Verkehrsfachschule Bochum“, wie sie fortan heißt, am 1. Mai an den Start. Die Schulungen beginnen am 4. Mai. Die Renovierungsarbeiten sind im Gange.

Geschäfte laden zum verkaufsoffenen Sonntag

Das Hannibal-Center wurde seit 2011 in weiten Teilen umstrukturiert. Seinerzeit wurde auch ein neues Parkleitsystem installiert.

800 Mitarbeiter sind beschäftigt. 39 Firmen oder Institutionen bieten ihren Waren oder Dienste an.

Täglich 9000, samstags 12 000 Autofahrer steuern das Einkaufszentrum in Hofstede an.

Am 3. Mai laden die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr zum ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres ein.

Kräftig gewerkelt wird in den nächsten Wochen auch im gegenüberliegenden Hannibal-Einkaufszentrum. Dem Outdoor-Fachgeschäft Yanuta war kein langes Überleben vergönnt: Der Laden im Real-Markt ist bereits geschlossen. Die 350 Quadratmeter Verkaufsfläche teilen sich künftig das Sonnenstudio Sunpoint (das laut Euco dafür die Filialen an der Dorstener- und Herner Straße aufgibt) und die Telekom, die mit ihrem „T-Punkt“ innerhalb des Zentrums umzieht.

„Der neue Telekom-Laden wird kleiner, das Angebot bleibt aber gleich“, versichert Christian Uhle, der für das freiwerdenden Telekom-Ladenlokal (360 qm) unmittelbar an der Dorstener Straße eine besonders attraktive Nachfolge ankündigt: Ein Braut- und Abendmodengeschäft soll bis zur Jahresmitte eröffnen. Es wäre eine Premiere für Hannibal.