Fast die komplette Spitze der Bochumer Sozialdemokratie war gekommen, um einen ihrer Großen zu ehren. In dieser Woche gedachte die SPD auf dem Hauptfriedhof am Freigrafendamm Fritz Husemann, der vor 80 Jahren von den Nazis im KZ Esterwegen ermordet worden ist. Auch Gewerkschaftsvertreter nahmen an der Veranstaltung teil.

Eine Abordnung von Bergknappen in ihren historischen Uniformen war ebenfalls erschienen, um Husemann, der auch Vorsitzender des Verbands der Bergbauindustriearbeiter Deutschlands war, auf ihre traditionelle Weise zu ehren. Von 1919 bis 1933 stand er dem damals mächtigen Verband vor, führte ihn also beinahe über die komplette Zeit der Weimarer Republik.

Redner würdigten die Leistungen Husemanns, der 1873 geboren, für die SPD von 1919 bis 1924 im Preußischen Landtag saß und zudem Mitglied des Deutschen Reichstags von 1924 bis 1933 gewesen ist. Er war in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und machte zunächst eine Lehre als Steinmetz, bevor er zum Maurer umschulte

Ab 1892 lebte er im Ruhrgebiet und arbeitete als Zechenmaurer. Schon ein Jahr zuvor war er in Bielefeld der SPD beigetreten und begann schon bald, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Die Redner würdigten Husemann als „eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Bochumer Geschichte des 20. Jahrhunderts“. Er sei ein Symbol für die klassische Arbeiterbewegung, bis heute.