Bochum. . Zwei Schüler des Goethe-Gymnasiums haben aus 1425 Zauberwürfeln die Zeche Zollverein entstehen lassen. Das fertige Bild ist 2,6 Meter breit.

Das war ein kleiner Klick mit großer Wirkung. Um bei einer Bestellung im Internet die Versandkosten zu sparen, bestellte Timo Liedtke einen „Rubik’s Cube“, einen Zauberwürfel mit. Mit dem spielte er dann, als er zusammen mit seinem Mitschüler vom Goethe-Gymnasium Florian Baruth Texte für ein Schulmusical schrieb. Von da war es nicht mehr weit bis zu der Idee, mit dem Verkauf eines „Rubik’s Cube Mosaiks“, also eines Mosaiks zusammengestellt aus vielen, vielen einzelnen Zauberwürfeln, das Musical zu finanzieren.

Das einzige Problem: Dafür brauchten sie deutlich mehr als nur den einen Zauberwürfel. Am Ende wurden es 1425.

Die bekamen sie aber überraschend schnell über kleine Umwege, zudem kostengünstig. „Von der Idee mit dem Mosaik bis zur Kontaktaufnahme mit den entsprechenden Menschen“, sagte Baruth, „dauerte es wenige Minuten. Wir haben zunächst per E-Mail Kontakt zur Vize-Chefin von Rubik’s, Holy Riehl, in Kanada aufgenommen. Sie hat uns zugesagt, dass sie uns 500 Würfel zur Verfügung stellt.“ Bei genauerer Betrachtung ihrer Idee aber stellten sie fest, dass sie für ihre Bildidee – das Unesco Weltkulturerbe Zeche Zollverein – nicht nur 500, sondern eben fast 1500 Würfel benötigen würden. Die konnten nicht aus Kanada zu guten Konditionen geliefert werden. „Holy Rhiel hat uns dann erneut sehr geholfen“, sagte Baruth. „Sie hat unser Anliegen an den Jumbo Spielvertrieb weitergeleitet.“ Dieser stellte die entsprechende Zahl von Zauberwürfeln aus den Niederlanden zum vergünstigten Preis zur Verfügung. „Die wurden dann von einem Tag auf den nächsten mit einem Lkw vor meine Haustür geliefert“, sagte Baruth. „Das waren schon ein paar Kisten. Die hätten nicht alle in mein Zimmer gepasst.“

Raster in DIN-A1-Größe als Vorlage für das Mosaik

Um zu wissen, welcher Würfel welche Farben in welcher Kombination für das Bild zeigen muss, benutzten Baruth und Liedtke ein normales Computer-Zeichenprogramm.

Damit konnten sie ein entsprechendes Raster erstellen. Das druckten sie in DIN-A1-Größe aus und hatten damit ihre Vorlage für das große Mosaik.

Danach begann das große Drehen. „An sechs Wochenende haben wir mehrere Stunden die Würfel entsprechend vorbereitet“, sagte Baruth. „Die Würfel waren in einer Fernsehshow benutzt worden und waren alle verdreht. Und wir können nicht alle möglichen Variationen ohne Anleitung erdrehen. Mit den sechs Farben der Würfel lässt sich die Zeche Zollverein aber sehr gut darstellen. Eigentlich reichen sogar fünf. Grün haben wir gar nicht gebraucht.“

Das fertige Bild hat bei einer Höhe von 180 Zentimetern und einer Breite von 260 Zentimetern eine Fläche von 4,66 Quadratmeter. Es wiegt 140 Kilogramm – ohne Rahmen. Den fertigt noch die Firma Createc GmbH aus Bochum aus Plexiglas an.

60 000 Euro rufen die beiden Schüler für ihr Zauberwürfel-Mosaik im Internet auf (etsy.com). „Wir haben uns da an vergleichbar großen Mosaiken orientiert“, sagt Baruth. „Wir gehen nicht davon aus, dass wir so viel Geld dafür bekommen. Wir hoffen aber, dass es so um die 5000 Euro werden. Damit könnten wir das Musical finanzieren und auch noch etwas für unseren Abi-Ball beisteuern.“