Bochum. . Die Chemie-Klasse des Neuen Gymnasiums lernt im Unterricht alternative Energien kennen. Ihr Modellauto ist per Smartphone lenkbar.

Mädchen für die sogenannten MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern, ist nicht immer einfach. Gerd Falke (63) gelingt das offenbar. Der Chemie- und Biologie-Lehrer am Neuen Gymnasium hat mit einem mit Wasserstoff-Brennstoff-Zellen betriebenen ferngelenkten kleinem Auto nicht nur die Jungs in der Klasse erreicht, sondern auch die Mädchen. Martha Brodda (13), Berta Aileen Stahl (14) sind jedenfalls sehr interessiert. „Ich finde es cool“, sagt Brodda und Stahl ergänzt: „Solche Sachen machen schon Spaß.“

Mit Sicherheit liegt das auch an Falke und seiner Fähigkeit, die Schülerinnen und Schüler „mitzunehmen“. „Das sind die zukünftigen Ingenieure“, sagt er und zeigt einmal rundherum in die Klasse, lässt dabei natürlich keinen aus. Ob sie es werden, muss sich noch zeigen. Falke aber hat geschafft, dass sich alle irgendwie beteiligt haben. Viele haben Bilder gemalt. Sie zeigen das kleine blaue Auto, das nur mit Wasserstoff fährt – wie Falke natürlich sofort noch einmal zeigen lässt.

Per Smartphone zu steuern

Das kleine blaue Auto hat einen Aufkleber NGB auf der Seite, heißt aber laut Hersteller: i-H2GO. Es ist ein per Smartphone fernbedientes Auto, das von Brennstoffzellen angetrieben wird, die über eine funktionstüchtige Wasserstoff-Tankstelle nachgeladen werden.

Erste Autos waren ohne Funk-Steuerung

Bereits 2008 stellte Gerd Falke ein „Wasserstoff-Auto“ Schülern am Ostring-Gymnasium vor. „Die ersten Autos waren ohne Funk-Steuerung, so dass diese stets ihre recht schnelle Fahrt am Hindernis beendeten.“

Das heutige Auto zeigt diese „Kinderkrankheiten“ nicht mehr.

„Die Tankstelle kann über ein Solarmodul oder per USB-Kabel über den PC mit Strom versorgt werden“, erklärt Ole Hammer (14) dazu. „Sobald man das gemacht hat, kann der Treibstofftank des Autos schnell durch Pumpen wieder aufgefüllt werden.“ Er ist einer von drei Schülern, die eine App auf dem Mobiltelefon haben, „damit das Auto nicht nur geradeaus fahren oder etwa an der Wand landet“. Gerd Falke schafft es offenbar, seine Begeisterung für eine „saubere Chemie, Wasserstoff ist die Kohle der Zukunft“, rüberzubringen. „Antoine de Saint-Exupéry sagt dazu: Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“