Bochum. Der Concept-Store „Little Things“ kombiniert die Lust am Schönen mit der Freude am Helfen. Inhaberin spendet zehn Prozent des Erlöses für Karitatives.

An der vanillegelben Villa von 1911 in Wiemelhausen weist ein Schild mit bunten Bändern auf den Souterrain hin. Das Symbol zeigt einen kleinen Vogel, dessen gefächertes Schwanzgefieder eine geöffnete Hand formt. Das Logo des Ladens „Little Things – Hand in Hand“ sagt viel aus über das Konzept von Inhaberin Ulli Kolbe. Ein wichtiges Prinzip hier ist das Geben. Ganz konkret heißt das: Zehn Prozent des Erlöses in ihrem Laden spendet die Geschäftsfrau an wohltätige Projekte.

Der Zweck wechselt alle zwei Monate. „Ich muss dazu sagen, dass ich mir das leisten kann und es aus einer totalen Dankbarkeit heraus mache. Ich hatte unheimlich viel Glück“, sagt sie. Das Haus, in dem sie ihren Lifestyle-Laden im Juni 2014 eröffnete, gehört in vierter Generation ihrer Familie.

Zahlen und Fakten zu „Little Things“

Ulli Kolbe öffnet „Little Things“ an der Wiemelhauser Straße 211 immer mittwochs bis freitags von 11 bis 19 Uhr.

Das Motto ihrer Arbeit und ihres Ladens lautet: „Es sind die kleinen Dinge, die die Welt ein bisschen besser machen.“

Infos zum Laden und den wohltätigen Zwecken sind abrufbar im Internet auf www.charitybird.de und bei Facebook.

Bis zu ihrem beruflichen Neuanfang mit „Little Things“ kümmerte sich die gelernte Goldschmiedin und Schmuckdesignerin mit Hingabe um ihre Familie. Jetzt, da die zwei Töchter eigene Wege gehen, umgibt sie sich um ihrer selbst willen auf rund 20 Quadratmetern mit schönen Dingen und möchte etwas zurückgeben von ihrer Zufriedenheit. Die Idee hatte sie Paris in einem Concept-Store mit Namen „Merci“, in dem die Inhaber ebenso Teile des Gewinns an wohltätige Zwecke spenden.

Ihr Hauptaugenmerk legt sie auf Schmuck, den sie eigens für ihre Kunden auswählt. Es blinkt und glitzert zart oder pompös, aber immer mit dem gewissen Etwas.

Ware aus allerlei Ländern

Ulli Kolbe hat Geschmack. Außer Schmuck verteilt sie auf Tischen, Regalen und Ablagen wunderbare Wohnaccessoires, etwas Kosmetik und praktische Helfer mit dem speziellen Clou. Die Ware kommt aus allerlei Ländern wie Dänemark, Schottland oder Japan. Begeistert präsentiert sie niederländische Kacheln im Stil des Delfter Blau. Zwei junge Holländerinnen aus Amsterdam hauchten dem historischen Kunsthandwerk mit Fotodrucken neues Leben ein. „Das ist ein geistreiches, poetisches Schmuckstück für die Wand“, sagt Ulli Kolbe. Aus familiärer Tradition führt sie eine Auswahl japanischer Handkaffeefilter. „Schon meine Eltern haben nur handgefilterten Kaffee getrunken. Bei diesen japanischen Filtern läuft der Kaffee schneller durch. Die Bitterstoffe bilden sich nicht und der Kaffee schmeckt milder und aromatischer.“

Ein Besuch lohnt aber eben nicht nur wegen der außergewöhnlichen Produkte. Schon einige karitative Projekte konnten von der Lust am Schönen profitieren. Kolbe spendete zum Beispiel an das St. Vinzenz-Kinderheim, an die Bahnhofsmission und im Februar und März gehen zehn Prozent der Einnahmen an den Bochumer Verein „Chance auf Leben“, der sich mit Patenschaften und Projekten für benachteiligte Mädchen und Frauen in Indien einsetzt.