Bochum.. Gefragter Sänger und Kabarettist aus Wattenscheid legt seine neue CD „Auf Kohle geboren“ vor.

„Wir sind das Ruhrgebiet!“, sang einst Wolfgang Petry und landete damit einen Hit, der von Schlager-Fans heute noch in Ehren gehalten wird. Problem nur: „Wolle“ kommt gar nicht aussem Ruhrpott, sondern aus Köln. Das könnte Wolfgang André nie passieren. Der Bochumer aus Wattenscheid, der in Herne aufwuchs, ist ein Junge des Reviers; fragt nach beim „Hausmeister Klopotek“.

Auch als Komponist aktiv

Mitte der 1990er hat André die Kunstfigur Hausmeister Anton Klopotek erfunden. „Ich war Schlagersänger, und brauchte eine Neuausrichtung“, erinnert sich der Bochumer. Einst hatte er Maurer gelernt, später zum Industriekaufmann umgeschult. Seit den 1970er Jahre reiste er als Kabarettkünstler umher, nahm Schlager wie „Tagelang, stundenlang“ auf und war als Komponist und Texter aktiv. Kaum einer weiß, dass er seinen größten Erfolg zusammen mit keinen Geringerem als Eberhard Hertel beim Gewinn der Volkstümlichen Hitparade landete: Für Marianne und Michael schrieb er 2005 „Der Himmel drückt schon mal ein Auge zu“.

Ruhrpott-Schlager mit Herz



Ende Januar wurde die CD „Auf Kohle geboren“ mit Liedern, die vom Leben im Kohlenpott erzählen, veröffentlicht.

Die Titel sind mal volkstümlich, mal rockig wie bei „Das wär zu schön um wahr zu sein“, aber immer mit Herz.

Die große Zeit der Zechen ist lange vorbei, aber sie haben das Ruhrgebiet geprägt. Genau das greift Anton Klopotek auf.

Terminkalender ist gut gefüllt

Alles nur Klischees? Mag sein. Aber jedes Klischee hat einen wahren Kern. Und selbst, wenn man die Ruhrpöttlerei seit Tegtmeiers Zeiten als überholt ansehen mag: Tatsache ist, dass z.B. die Lieder eines Ährwin Weiss’ („Ich bau mich mein Häusken nur anne Ruhr“) nach wie vor gehört und geschallert werden. In dieselbe Kerbe – hart, herzlich, geradeheraus – schlägt auch Anton Klopotek.

Zwischen Hüttenheim und Hörde

„Wenn ich zu meinen Ruhrpott-Abenden im Kleingartenverein anreise, dann weiß das Publikum, was es erwarten darf“, sagt der Hausmeister selbstbewusst. Zwischen Duisburg-Hüttenheim und Dortmund-Hörde ist er unterwegs, sein Terminkalender gut gefüllt. „Gesang mit Comedy“ habe er zu bieten, sagt der Künstler, neben dem Hausmeister gibt er Dönekes als Türke Mehmet oder als Kumpel Anton zum Besten.

Die Musik bleibt aber das Kerngeschäft, und Liebhaber des Ruhrpott-Schlagers finden: Das ist auch gut so! Denn sie erinnern sich wohlig daran, als Anton Klopotek mit „Weisse noch, die schöne Zeit in Herne/denkse noch an Gelsenkirchen-Buer ...“ anno 2005 sogar die Charts enterte. Damals erhielt Wolfgang André für diesen Song seine erste Goldene Schallplatte – für den besten Ruhrgebietsschlager 2005/2006.