Bochum. In den vergangenen Tagen wuchs die Nachfrage nach „SoFi-Brillen“ rasant an. Das Planetarium besorgte kurzfristig noch Restposten.

Die Botschaft ist unmissverständlich und ernüchternd für alle, die am Donnerstag noch auf der Suche waren. „Die Sonnenfinsternisbrillen sind ausverkauft“, steht auf dem Schild, das an der Eingangstür der Filiale von „Heinen Brillen“ an der Ecke Kortumstraße/Südring hängt.

„600 Stück haben wir hier und in unserer Filiale im Ruhrpark verkauft“, sagt Optiker Philip Speer. Stückpreis zwei Euro. „Aber wir hätten auch 2000 absetzen können. Übrig geblieben sind nur noch ein paar „Pappgestelle“, die ohne die aus Würzburg gelieferte Spezialfolie allerdings nicht zu gebrauchen sind.

Irgendwann aufgehört mit dem Zählen

Ein paar Tausend Brillen, so schätzt Speer, sind in der ganzen Stadt in diesen Tagen über die Ladentische gegangen. Und es hätten noch weit mehr sein können. Vor allem Schulkinder und deren Eltern waren in den vergangenen Tagen noch auf der Suche, nachdem offenbar gerade in den Grundschulen darauf aufmerksam gemacht worden war, das Kinder ohne „SoFi-Brille“ heute morgen nicht auf den Schulhof dürfen, sondern in der Klasse bleiben müssen. Viele sind leer ausgegangen und müssen zuschauen wie andere in den Himmel gucken.

Die Klinke gaben sich Interessenten auch bei anderen Optikern in die Hand. Bei „Eyes+More“ an der Kortumstraße etwa hat Jutta Großer irgendwann aufgehört mit dem Zählen. Hunderte Interessenten hätten nachgefragt. Aber allen musste sie sagen, dass ihre Kette gar keine Brillen angeboten hat.

Restexemplare schnell verkauft

Der Hype ging in der Wahrnehmung von Prof. Dr. Susanne Hüttemeister am vergangenen Wochenende los. Bis dahin seien nur einige der ursprünglich 250 Sonnenfinsternisbrillen verkauft werden, die das Planetarium auf Lager hatte, so die Leiterin. Dann aber ging alles ganz schnell. Anfang der Woche waren alle Brillen ebenso verkauft wie 150 weitere Brillen inklusive einem Buch von Auto Stefan Krause zum Thema Sonnenfinsternis.

Auch damit war die Nachfrage noch längst nicht befriedigt. Weil Hüttemeister gute Kontakte zu dem Autor und Sonnenfinsternis-Reiseveranstalter Krause in Bonn hat, konnte sie über Nacht noch einen Restposten von 90 Brillen samt Sonnenfinsternis-Buch loseisen. 70 gab das Planetarium an Besucher ab, die auf eine Warteliste standen, einige Exemplare blieben für den heutigen Blick in den Himmel im Haus, einige wenige gingen in den freien Verkauf. Und auch die Restexemplare gingen weg wie warme Semmeln.

360-Grad-Kamera wird vom Westpark aus per Ballon in die Stratosphäre geschickt 

Nächste Woche feiert er seinen ersten runden Geburtstag. Zehn Jahre alt wird der Verein „Labor“, an drei Labortagen wird er vom 27. bis 29. März mit Vorträgen, Workshops, Frühstück und Nerd-Gesellschaftsspielen standesgemäß feiern.

Aber vorher lassen einige Mitglieder an diesem Freitag morgen noch einen Ballon steigen. Nicht irgendeinen, sondern einen ganz besonderen.

Mit einer 360-Grad-Kamera ausgestattet, wird das Fluggerät voraussichtlich um 9 Uhr von der Wiese hinter dem Jahrhunderthaus im Westpark aus gestartet. Er wird von dort in die Stratosphäre aufsteigen, irgendwann zerplatzen und die Kamera sowie das Ortungs-Equipment mit einem Fallschirm zu Boden lassen. Die Kamera soll Fotos von der Sonnenfinsternis aufnehmen und damit ungewöhnliche Blicke auf die Erde möglich machen.

Vor dem Blick auf diese außergewöhnlichen Bilder wird es allerdings erst einmal am Nachmittag eine spannende Jagd nach Ballon und Bildern geben. Wo sie zur Erde schweben werden, ist noch ungewiss. Allerdings hat die Ballon-Mannschaft bereits einige Erfahrungen gesammelt. In der Vergangenheit hat sie nämlich bereits erfolgreich einen Ballon in den Himmel geschickt.