Neuer Standort, weitere Mitarbeiter und steigende Schülerzahlen, dazu erstmals die Vergabe eines eigenen Stipendiums. Sarah Lichtenberger, seit zehn Jahren Leiterin der Web-Individualschule hat einiges zu berichten: „Wir sind von der Hermannshöhe in das Gebäude der Deutschen Post an der Wittener Straße 2 umgezogen. Unsere Schule hat sich flächenmäßig damit mehr als verdoppelt.“ Gewachsen ist auch die Anzahl der Lehrer und Schüler. Waren es 2012 zum zehnjährigen Jubiläum der Einrichtung noch 60 Schüler und fünf Lehrer, sind es heute 131 Kinder und Jugendliche, die von elf Pädagogen beschult werden. „Aufgrund unseres Wachstums“, sagt Lichtenberger, „haben wir uns Anfang des Jahres für die Rechtsform der Gesellschaft mit beschränkter Haftung, GmbH, entschieden.“

Sie hat die Geschäftsführung übernommen. An der Web-Individual-Schule werden im 1:1-Kontakt die überwiegend physisch und psychisch kranken Schüler über das Internet unterrichtet. Darunter sind sowohl Asperger-Autisten und Mobbing-Opfer als auch chronisch Kranke und Schulverweigerer. „Unser Wachstum zeigt deutlich, dass der Bedarf an individueller Förderung in Deutschland zunehmend steigt“, sagt Lichtenberger. „Viele fallen trotz Inklusion und anderen pädagogischen Maßnahmen durch das Raster des Schulsystems. Für diese Fälle, sind wir oftmals die letzte Chance.“

Nachdem der gemeinnützige Verein Kinderlachen bereits zwei Schülern ein Stipendium an der Schule ermöglicht hat, haben die „Freunde & Förderer der Web-Individualschule“ erstmalig ein eigenes Stipendium an den 17-jährigen Luca aus Hamburg vergeben. Er ist aufgrund von massivem Mobbing unfähig, eine Regelschule zu besuchen.