Bochum. . Die Anzahl der Fahrraddiebstähle ist in Bochum seit Jahren angestiegen. Insgesamt meldet die Polizei in ihrer Kriminalstatistik 2014 aber auch Positives.

In Bochum werden schon seit mehreren Jahren immer mehr Fahrräder gestohlen. Seit dem Jahr 2010 ist die Anzahl kontinuierlich angestiegen. Das teilte die Kriminalpolizei am Mittwoch bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2014 mit.

Vor fünf Jahren wurden in der Stadt noch rund 650 Fahrräder gestohlen, im vergangenen Jahr wurden der Polizei aber bereits 1250 Fälle angezeigt. Rein statistisch wurden demnach in Bochum rund dreieinhalb Fahrräder pro Tag geklaut. Die Aufklärungsquote dabei ist äußerst gering: Sie liegt bei 5,7 Prozent, noch weniger als im Jahr davor (7,2 Prozent).

Die Fahrraddiebe sind unterschiedlicher Art, wie Kripo-Chef Andreas Dickel erklärt. Da gebe es den Täter, der die Beute als Kiloschrott weiterverkaufe, aber auch „Gruppierungen“, die ganz gezielt auf Beutezug gingen. Fahrräder seien etwa in Osteuropa ein stark nachgefragtes Gut, weil dort das Angebot längst nicht so gut sei wie hier in Deutschland.

„Auf unseren Straßen sind wir relativ sicher“

Unter der Beute seien auch Elektro-Bikes, „die ein attraktives Stehlgut darstellen“, wie Dickel sagt. Diese kosten deutlich mehr als 1000 Euro. Die Polizei rät deshalb, sein Rad registrieren zu lassen und immer an einem fixen Gegenstand zu sichern.

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Insgesamt wirkte die Polizeiführung vor der Presse aber relativ zufrieden. Denn die Statistik 2014 sei „gut“, wie Dickel meint. Polizeipräsidentin Diana Ewert betont, dass die Anzahl der Straftaten insgesamt deutlich gefallen sei (in Bochum von 38.351 auf 36.924). Außerdem sei die Gewaltkriminalität zuletzt ständig gesunken. „Auf unseren Straßen sind wir relativ sicher.“ In Bochum gab es im Vorjahr 1333 Fälle auf diesem Gebiet. Mehr als zwei Drittel von ihnen wurden aufgeklärt. Dickel: „Für uns ist ganz generell die Ächtung von Gewalt wichtig.“

Weniger Wohnungseinbrüche

Verbessern konnte sich die Polizei auf dem Feld der Wohnungseinbrüche, die in den vergangenen Jahren so bedrohlich zugenommen hatten. Der Trend dreht sich wieder: Die Fallzahl sank im Vorjahresvergleich um 78 auf 1471. Gleichzeitig stieg auch die Aufklärungsquote um mehr als das Doppelte auf 18,6 Prozent. Rund die Hälfte der namentlich identifizierten Täter sind Ausländer, sagt die Kripo, die von reisenden Banden aus Osteuropa spricht. Ein überproportionaler Anteil von Wohnungseinbrüchen werde von Migranten begangen.

Deutlich gesunken ist auch die Anzahl von Taschendiebstählen (885 im Jahr 2014 in Bochum), der Kfz-Diebstähle (127 Fälle) und der Diebstähle an und aus Fahrzeugen (2498 Fälle). Auch die Fälle der Sexualdelikte sind im Vorjahr zurückgegangen – auf 214. Insgesamt zählt die Kripo dabei 183 Opfer, darunter 53 Kinder.