Das Verhalten der evangelischen Kirche in Wiemelhausen ist mies. Deutlicher kann die Kirche nicht gegen ihr eigenes Leitbild verstoßen.
Menschen, die die Nähe zur Kirche suchen und um Unterstützung bitten, werden kaltschnäuzig abgewiesen. Und von einer „Bewahrung der Schöpfung“, so der eigene christliche Anspruch, kann kaum die Rede sein, wenn ein riesiges Biotop dem Erdboden gleichgemacht wird.
Die Kirche hat in Wiemelhausen damit nicht nur den Lebensraum von Füchsen, Vögeln und vielen anderen Tieren ruiniert, sondern auch ihr Ansehen bei den Anwohnern. Wenn man der Kirche nicht mehr glauben kann, wem dann? Dabei profitiert die Kirche von ihrer scheinbaren Glaubwürdigkeit. Nachträglich genehmigte die Stadt die Fällung von Bäumen – weil man der Kirche glaubt, dass diese krank waren. Und auch die Landschaftsbehörde gibt sich nachsichtig, weil die Kirche glaubhaft versichert habe, nichts von der Bedeutung des Biotops für schutzwürdige Arten gewusst zu haben. „Normalen“ Bürgern würden derartige Ausreden wohl kaum helfen.
Fakten schaffen, nennt man das, was die evangelische Kirche hier vollbracht hat. Und das ohne Zeitnot, denn bislang sind weder B-Plan noch Investor in Sicht. Die Anwohner indes haben das trostlose Grundstück täglich vor Augen.