Bochum. In seinem ehemaligen Atelier wird die künstlerische Erinnerung an den Maler Hans-Jürgen Schlieker wach gehalten.

Zum 1. Todestag von Hans-Jürgen Schlieker hatte die Familie des Künstlers dessen Atelierräume in Querenburg für die Öffentlichkeit geöffnet – zehn Jahre ist das her. Das kleine Jubiläum wird morgen mit einem Empfang an „Hänner“ Schliekers alter Wirkungsstätte gefeiert.

Seit 2005 macht Claudia Schlieker-Buckup im Atelierhaus am Paracelsusweg 16 nicht nur mit Wechselausstellungen regelmäßig auf das künstlerische Schaffen ihres Vaters aufmerksam, sondern verschafft immer wieder auch Weggefährten des Künstlers ein Forum. Nach und nach sind begleitende kulturelle Aktivitäten wie Lesungen, Filmabende oder kleine Konzerte dazugekommen.

Das künstlerische Andenken wachhalten

Schlieker-Bilder der frühen 1960er Jahre und dessen späte Werke wurden in den letzten zehn Jahren gezeigt, darunter viele Arbeiten, die bisher noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen waren. In diesem doppelten Sinne funktionierte das Haus auf der einen Seite wie ein Kunstmuseum, auf der anderen aber auch wie eine Galerie.

Es geht der Galeristin darum, das künstlerische Andenken an Hans-Jürgen Schlieker wachzuhalten, aber immer wieder auch darum, zu zeigen, wie wandlungsfähig der Maler war und wie wenig er sich in feste Kunst-Kategorien hat einordnen lassen. Aktuell läuft eine Exposition mit Schlieker-Arbeiten, die den Titel „Kreuzform“ trägt.

Starker Akzent

Zu sehen sind Bilder, die zwischen der Mitte der 1960er und den frühen 1970ern entstanden sind. Im Mittelpunkt der Präsentation steht das Triptychon „Kreuzform“ von 1969, das von der evangelischen Kirche seinerzeit erworben wurde und dann lange im Saal des Gemeindezentrums Querenburg ausgestellt war. Nach dessen Schließung kehrte das großflächige Gemälde als Leihgabe an den Ort seiner Entstehung zurück und setzt nun im oberen Ausstellungsraum einen starken Akzent. Gedeckt und kraftvoll zugleich sind die Farben, mit denen Hänner Schlieker seine abstrakten Tafeln gestaltete; die Kreuzform schält sich immer wieder heraus aus dieser eruptiven Landschaft von Farbe, Struktur, Flächigkeit und Tiefenleuchten.

Am Mittwoch, 11. März, wird das zehnjährige Bestehen des Schlieker-Hauses ab 19 Uhr mit Gästen gefeiert. Die Ausstellung „Kreuzform“ ist bis zum 1. April zu sehen, Finissage und Bildmeditation mit Eva Schöning am 1.4. um 15 Uhr (Öffnungszeiten Samstag, Sonntag und Mittwoch von 15-18 Uhr und nach Vereinbarung).