Bochum. . Im Bochumer Rathaus werden große Pläne geschmiedet: Ein Neubau für die Stadtbücherei ist geplant. Der Abriss des BVZ ist ein Thema.
Das Bildungs- und Verwaltungszentrum (BVZ) am Gustav-Heinemann-Platz neben dem Bochumer Rathaus ist in einem miserablen Zustand. 49 Millionen Euro müssten investiert werden, um es auf Vordermann zu bringen.
Weil aber nicht nur die Heimstatt von Volkshochschule, Stadtbücherei, Sozial- und Jugendamt marode ist, sondern auch Gesundheitsamt und Musikschule am Westring, die Turnhalle am Appolonia-Pfaus-Park und das Gebäude am Willy-Brandt-Platz 8 (Ausländer - und Kinderbüro), reifen im Rathaus derzeit große Pläne. Die Verwaltung stellt den im Rat vertretenen Parteien in diesen Tagen ihr Konzept für eine Neuordnung der Einrichtungen im Umfeld des Rathauses vor. Zwei Varianten gibt es. Beiden gemeinsam ist der Neubau einer Bibliothek, der rund 25 Mio Euro kosten dürfte. Wesentlicher Unterschied der Konzepte ist der Umgang mit dem BVZ.
Geplanter Abschluss bis Ende 2022
Während Variante A dessen Sanierung und den Bau einer neuen Bücherei am Willy-Brandt-Platz 8 vorsieht, wird bei der Variante B das erst 1980 erbaute BVZ abgerissen – die Tiefgarage aber bleibt – und die Bibliothek an das Gesundheitsamt angebaut. An der Stelle des BVZ soll ein begrünter Stadtplatz entstehen, der Appolonia-Pfaus-Park soll komplett überbaut werden – mit einem Verwaltungsgebäude und einem neuen Wohnquartier.
Saniert werden in beiden Varianten Musikschule und Gesundheitsamt. Die kleine Lösung (Sanierung des BVZ) kostet den Angaben der Verwaltung nach 121 Mio Euro, die große (mit Abriss des BVZ) 137 Mio Euro. Finanziert werden soll der große Wurf zum großen Teil mit Mitteln aus der Städtebauförderung. In beiden Fällen könnten die Arbeiten bis Ende 2022 abgeschlossen sein, heißt es. 1100 Mitarbeiter sind in den betroffenen Einrichtungen beschäftigt.
Investitionsstau an Schulen
Die CDU lehnt die Pläne ab. „Solange wir an unseren Schulen und Kindertagesstätten noch einen Investitionsstau vor uns herschieben, wird es mit uns keinen Rathaus-Neubau geben“, sagt Klaus Franz. Der designierte Oberbürgermeister-Kandidat und Sprecher der CDU im Beteiligungsausschuss wirft der rot-grünen Koalition vor, den Sanierungsstau der städtischen Gebäude selbst verursacht zu haben. Jahrzehntelang sei bei der Instandhaltung von Gebäuden unverantwortlich gespart worden.
Der SPD-Fraktion werden die Pläne erst am Montagnachmittag vorgestellt, da die letzte Fraktionssitzung der Krise der städtischen Seniorenheime gewidmet war. „Mich freut, dass die Verwaltung eine zwei Jahre alte Forderung der Politik endlich umsetzt und einen hoffentlich profunden Vorschlag zur Zukunft von Bücherei und Volkshochschule macht“, sagt Fraktionschef Peter Reinirkens. Er erwartet insbesondere verbindliche Angaben zu den Kosten für das Gesamtpaket.