Bochum. Die Weinmesse Rheinland-Pfalz hat sich in der Jahrhunderthalle etabliert. Über 4000 Besucher kosteten am Wochenende die guten Tropfen von 50 Winzern.

Die Kirschessigfliege hat den Weinanbaugebieten in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr erhebliche Schäden zugefügt, zählen die Trauben doch zu den bevorzugten Leckereien der aus Asien stammenden Vielfresser. Mit einem trefflichen Jahrgang 2014 können die Winzer gleichwohl aufwarten – zu kosten und zu kaufen am Wochenende bei der Weinmesse Rheinland-Pfalz in der Jahrhunderthalle.

Mitten im Bier-Revier sind Hopfen und Malz an drei Tagen im Jahr verloren. Statt des Gerstensaftes fließt der Rebensaft in Strömen, wenn die Weinmesse Rheinland-Pfalz im Westpark Station macht. Zum achten Mal warben die Winzer von Mosel, Nahe und Ahr von Freitag bis Sonntag für ihre Tropfen. Veranstalter ist das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten. Aus gutem Grund. Weinbau und Weintourismus sind für den Südwesten der Republik von überragender wirtschaftlicher Bedeutung. 11 000 Betriebe in sechs Anbaugebieten erzeugen in Rheinland-Pfalz gut 70 Prozent der gesamten deutschen Erntemenge: im Durchschnitt zwischen 6 und 6,5 Millionen Hektoliter pro Jahr.

Wer probiert, kommt meist auf den Geschmack

Neben Bochum werden die Messen in Kiel und Bremen ausgerichtet. In der Jahrhunderthalle waren es 50 Winzer, meist Familienbetriebe mit reicher Tradition, die ihre Erzeugnisse vorstellten. Die Weinfreunde und -kenner im Revier (davon gibt’s mehr als der gemeine Ruhrie vermutet) machen von dem Angebot regen Gebrauch. Anfangs waren es gut 1000 Interessierte, die die Messe besuchten. Inzwischen sind es über 4000 Gäste, die mit ihren Probiergläsern durch das Industriedenkmal schlendern und sich über 800 Weiß- und Rotweine, Schaum- und Perlweine schmecken lassen können (im Eintrittspreis von 10 Euro ist die Verkostung enthalten). Wer probiert, kommt meist auf den Geschmack. Riesling, Silvaner oder Dornfelder – in der Regel für drei bis acht Euro – werden kistenweise nach Hause geschafft oder bestellt.

Besonders gefragt waren – Kirschessigfliege hin oder her – die ersten Kostproben des Jahrgangs 2014, der vom wechselhaften Wetter und dem herrlich warmen Spätsommer geprägt ist. Gelegenheit zum Feiern und Fachsimpeln für Gäste und Winzer bot sich am Samstag bei der Wein-Party, die nach dem gelungenen Auftakt 2014 eine Neuauflage feierte, diesmal im Pumpenhaus.

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