Nur kein Neid. Das ist an dieser Stelle kein blöder Spruch. Es soll heißen, dass es sich Bochum natürlich etwas kosten lassen muss, um Spitzenkräfte für städtische Unternehmen und Verwaltung zu gewinnen. Wer die Besten haben will, muss etwas bieten.

Aber sind die Besten nur so zu bekommen wie es offenbar mittlerweile üblich ist? Reflexartig. „Es reicht nicht mehr, Anzeigen in Zeitungen zu schalten“, sagt Stadt-Sprecher Thomas Sprenger. Das mag sein. Wir wollen auch nicht mehr, dass Kandidaten für Spitzenposten per Parteibuch auf gut dotierte Posten gehievt werden.

Aber die Frage, ob nicht etwa eine parteiübergreifende Findungskommission gemeinsam mit der Verwaltung und ihren Kanälen Personal finden kann, das den hohen Ansprüchen genügt, muss gestellt werden. Zumal manchmal die Lösung buchstäblich nahe liegt, auch wenn Agenturen mit im Spiel sind. Gelsenkirchens neuer Stadtbaurat war vorher in gleicher Funktion in Gladbeck tätig. Und EGR-Geschäftsführer Heyer leitete bis im Vorjahr die Gesellschaft NRW.Urban, sein Wohnsitz ist Bochum. Auf sie hätte man auch weit günstiger kommen können. Und falls nicht, lässt sich immer noch eine Agentur einschalten.