Man mag es kaum glauben. In einer Schule, die unseren Kindern und Jugendlichen montags bis freitags Demokratie, Toleranz und Menschenrechte lehrt, wird an einem Wochenende im Jahr dem Unrechtsstaat DDR gefrönt; werden Reden Ewiggestriger geschwungen, die die Opfer von Schießbefehl und Stasi-Terror verhöhnen; wird statt Aufklärung plumpeste Propaganda betrieben. Und Genosse Krenz und Margot Honecker grüßen aus der Ferne.
Nein, im privaten „DDR-Museum“ in Wattenscheid passiert strafrechtlich nichts Verbotenes. Wessen Weltsicht derart getrübt ist, soll sich die Relikte eines verbrecherischen Regimes anschauen, sich daran ergötzen. Eine Schule jedoch darf nie wieder ein Ort werden, an dem eine derartige Verklärung und Geschichtsklitterung stattfindet kann – wenn auch „nur“ als interne Veranstaltung.
Schulausschuss und Rat sind aufgerufen, die Vergabeordnung alsbald zu ändern und demokratiefeindliche Gruppierungen auszuschließen. Es kann zu Klagen vor dem Verwaltungsgericht kommen. Na und? Das kann, das wird, das muss unser Rechtsstaat aushalten. Ein solcher ist die Bundesrepublik zum Glück. Anders als die DDR.