Bochum/Herne/Witten. . Nach fast zehn Jahren nimmt die Bochumer Polizei Abschied von „Shadow“. Der „Hollandse Herder“ geht als Polizeihund in den Ruhestand.

Der letzte Freitag im Januar ist auch der letzte „Arbeitstag“ von Polizeihund „Shadow“. Der elfjährige Rüde, nach Angaben eines Sprechers „eine Legende im Präsidium“, geht in den wohlverdienten Ruhestand.

Seit September 2005 war Shadow, ein „Hollandse Herder“, der auch als Rauschgiftspürhund eingesetzt wurde, auf den Straßen von Bochum, Herne und Witten unterwegs - immer zusammen mit seiner Hundeführerin Sandra Trippe. Die 42-jährige Polizeihauptkommissarin hat mit ihrem Hund eine Vielzahl von Straftätern festgenommen und unzählige gefährliche, aber auch skurrile Einsätze erlebt. So hielt „Shadow“ mal einen Kupferdieb an der Bochumer Jahrhunderthalle in Schach, obwohl der massiv auf ihn einschlug.

Auch bei Fußballeinsätzen leistete der holländische Schäferhund „ganze Arbeit“, etwa im Juni 2006 in Herne. Dort hatten Gäste-Fans Polizeikräfte attackiert, um auf die Tribüne und das Spielfeld zu gelangen. „Shadow“ trug dazu bei, dass der „Spuk“ schnell sein Ende nahm.

Ein tierischer Einsatz in Witten

Und dann gab es da am 20. August 2010 noch einen tierischen Einsatz in Witten. Gegen 4.45 Uhr wurde in der Kfz-Waschanlage an der Crengeldanzstraße ein Alarm ausgelöst. Eine Streifenwagenbesatzung stellte fest, dass ein Fenster des Gebäudes aufgehebelt war, direkt davor lag ein Rucksack. Kurz danach bemerkten die Beamten einen Mann, der in Richtung Waschstraße rannte.

Unterstützungskräfte wurden angefordert, auch Sandra Trippe und „Shadow“. Nachdem das Gelände abgesperrt war, betraten die Polizisten und ihr Hund die Waschstraße. Es war „Shadow“, der einer 50 Zentimeter tiefen Schmutzwasserablaufrinne auf den flüchtigen Einbrecher aufmerksam wurde. Die Polizisten hoben das Gitter aus seiner Führung und nahmen den völlig verschmutzten intensiv riechenden 41-jährigen Düsseldorfer fest.

Seinen Ruhestand verbringt „Shadow“ weiter im Haus seiner „Chefin“, die sich ein Leben ohne ihren „Schatten“ gar nicht mehr vorstellen kann. Seit zwei Jahren ist „Shadow“ auch nicht mehr allein zu Haus. Denn es gibt ja noch „Tacker“ (3), ebenfalls ein „Hollandse Herder“ und Sandra Trippes neuer Streifenpartner, der sie in Bochum, Herne und Witten begleitet. Dafür hat er sich von „Shadow“ schon einiges abgeguckt.