Bochum.. Im Prinz-Regent-Theater zeigt Petra Afonin ihre wohl letzte Premiere. „Jetzt sollen die jungen Leute zeigen, was sie können“, meint die beliebte Schauspielerin.
„Es ist das Ende einer Ära“, sagt Petra Afonin. Mit ihrem Chanson-Abend „Es ist nie genug“ zeigt die Schauspielerin und Sängerin ihre wohl letzte Premiere am Prinz-Regent-Theater, dem sie seit der Gründung 1991 angehört.
Denn dass sie auch unter der neuen Leitung von Romy Schmidt ab Sommer weiter eine Rolle spielt, glaubt sie nicht. „Für Gastspiele stehe ich natürlich zur Verfügung“, sagt sie. „Aber erstmal sollen die jungen Leute zeigen, was sie können. Da mische ich mich nicht ein.“
„Es ist nie genug“ (übrigens auch die finale Inszenierung der scheidenden Theaterleiterin Sibylle Broll-Pape) sieht Petra Afonin als eine Art Fortsetzung ihres ungemein beliebten Abends „Bevor ich gehe, bleibe ich“. Auf ausufernden Tourneen kreuz und quer durch die Republik führte sie das Stück geschätzte 300 Mal auf. Auch „Es ist nie genug“ ist so konzipiert, dass es auf Gastspielreisen auf kleinen Bühnen funktioniert. „Wir spielen in Kirchen, Hospizen, Seniorenheimen oder Gemeindehäusern überall im Land.“
Schweres Thema charmant dargeboten
Wie schon der berühmte Vorgänger nähert sich „Es ist nie genug“ einem schweren Thema auf charmante und kabarettistisch-heitere Weise. Es geht darum, wie langsam älter werdende Menschen mit der Last klar kommen, wenn sie ihre Eltern zu Hause pflegen müssen. Oder ob es einem „Abschieben“ gleicht, wenn sie die betagten Senioren ins Heim verpflanzen. „Die Frage war, wie Kinder mit ihren Eltern in der häuslichen Pflege umgehen und wie sie diese Belastung aushalten“, sagt Afonin. „Da fängt man an, sich mit der eigenen Vergänglichkeit auseinander zu setzen.“
Recherche im Seniorenheim
Zwei Jahre recherchierte sie dafür unter anderem in einem Seniorenheim in der Nähe von Düren, wo sie für eine Weile einzog, um die Menschen näher kennen zu lernen. „Ich wollte keine Missstände aufspüren, sondern mich einfach mit der Arbeit dort näher auseinander setzen.“
Die Texte, die dabei entstanden sind, hat ihre langjährige Komponistin Susanne Hinkelbein vertont. Und natürlich wird auch Simone Witt wieder zuverlässig am Klavier sitzen und die Songs begleiten – zumindest bei Auftritten in der Nähe. „Simone reist nicht so gern“, sagt Afonin. „Bei Gastspielen in Süddeutschland werde ich immer von Susanne Hinkelbein begleitet.“
Premiere: Mittwoch, 4. Februar, wieder 6. und 7. Februar (jeweils 20 Uhr) und 8. Februar (11.30 Uhr). Karten: 15 Euro (erm. 8 Euro): 0234 / 77 11 17.
Kein Abschiedsbuch zum Ende der Theaterjahre von Sibylle Broll-Pape
Das wird viele treue Besucher des Prinz-Regent-Theaters enttäuschen: Nach 20 Jahren gibt Sibylle Broll-Pape im Sommer die Leitung der Bühne an der Prinz-Regent-Straße ab, doch ein großes Buch zum Ende ihrer Amtszeit ist nicht geplant. „Ein Abschiedsbuch wird es nach derzeitigem Stand nicht geben, und das ärgert mich sehr“, sagt Broll-Pape.
An Stoff mangelt es nicht. Unmengen an Fotos und noch mehr Geschichten, die sich im Laufe von zwei Dekaden am PRT zugetragen haben, schreien förmlich nach einer Veröffentlichung. Allein die Umsetzung gestalte sich schwierig. Vor allem finde sich niemand, der die Finanzierung in die Hand nehme und das Buch voran treibe. „Ich kann das nicht alles alleine machen“, sagt Sibylle Broll-Pape sichtlich zornig. Jammerschade.