Bochum. . Bochumer Schüler haben nach dem Fahrplanwechsel zum Teil eine Anfahrtszeit von über einer Stunde. Das Unternehmen soll Änderungen besser kommunizieren.
Der Fahrplanwechsel der Bogestra hat für mächtig Ärger gesorgt – und tut es noch. Gerade bei den Schülerinnen und Schülern, weil sehr viele Einsatzwagenfahrten ersatzlos gestrichen wurden. Dass die Umstellung zumindest „unglücklich“ verlaufen ist und es weiterhin „Problemstrecken“ gibt, wurde bei der dritten Sitzung des Ausschusses für Schule und Bildung deutlich. „Das Kind ist in den Brunnen gefallen“, sagte Jonathan Ströttchen (SPD), „jetzt müssen wir es wieder herausholen.“
Klar bezog auch Bernhard Arens, Leiter der Theodor-Körner-Schule, Stellung. „Der Zeitraum von der Meldung der Umstellung bis zur Umstellung war zu kurz. Wir haben am 10. Dezember eine E-Mail von der Bogestra erhalten, dass die Umstellung erfolgen wird. Am 19. Dezember endete das Schuljahr.“ Darüber hinaus seien die Messungen, wie viele Kinder zu den bestimmten Zeiten in den einzelnen Bussen unterwegs sind, zu einem Zeitpunkt gemacht worden, „an denen viele Schulen traditionell auf Wanderfahrten sind. Das muss die Ergebnisse zumindest verfälscht haben“.
Anfahrtszeiten, die weit über eine Stunde hinaus gehen
Nach der Umstellung sei es für einige Schüler zu unhaltbaren Zuständen gekommen, führte der Ausschussvorsitzende Ernst Steinbach (SPD) aus. „Viele Eltern, Schülerinnen und Schüler haben sich in den vergangenen zwei Wochen zu Wort gemeldet.“ Sie berichteten unter anderem darüber, dass einige Schüler seit der Umstellung die Erich-Kästner-Schule weit vor dem Schulbeginn erreichen, dann lange Wartezeiten hätten und natürlich beaufsichtigt werden müssten, da die Schulen eine Aufsichtspflicht haben. Teilweise würde es Anfahrtszeiten geben, die weit über eine Stunde hinaus gehen. Den Kindern würde damit die Lust auf die Schule bereits bei der Anfahrt genommen. Die Umstellung würde außerdem dazu führen, dass noch mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen.
Schulsozialarbeit bis 2021 gesichert
Die Landesregierung hat das Förderprogramm Schulsozialarbeit 2015-2017 aufgelegt.
Das bedeutet für die Stadt eine Einnahme von mehr als drei Millionen Euro. Da die Schulsozialarbeit bereits jetzt über nicht verausgabte Mittel gesichert ist, ist damit die Fortführung der Schulsozialarbeit bis 2020/21 gegenfinanziert.
Die Bogestra hatte die Änderungen bei den Einsatzbussen vor allem mit der rückläufigen Zahl von Schülern begründet. Uwe Josten, Fachbereichsleiter Verkehrsmanagement und Qualität bei der Bogestra, wiederholte vor dem Ausschuss die Begründung für die Fahrplanbereinigung. „Wir müssen die Masse sehen, nicht den Einzelnen. Zudem sind wir ein Wirtschaftsunternehmen und müssen daher immer wieder unsere Fahrpläne anpassen.“ Gleichwohl bestätigte er, dass die Bogestra in Zukunft vor Fahrgastzählungen in Kontakt mit den Schulen treten werde. „Wir werden zudem weiterhin Bus-Training an Schulen anbieten. Kinder sollen lernen, nicht in der Tür stehen zu bleiben. Aussagen wie ,Der Bus ist voll, der Bus ist übervoll’ sind immer auch relativ.“