Bochum.. Neun Bochumer Agenturen setzten sich mit viel Patriotismus durch. Für die „Schöpfer“ des neuen Stadt-Signums gab es viele positive Reaktionen.

Einen besseren Ort gibt es kaum in dieser Stadt, jedenfalls, was die Wirkung von Werbung angeht: Kommt doch der alte Spruch: „Bochums Dreiklang merk’ ihn Dir: Kohle, Eisen, Schlegel-Bier“ sozusagen direkt aus dem Schlegel-Turm. Er verselbstständigte sich damals rasch und wuchs weit über eine reine Bierwerbung hinaus.

In diesem 50er-Jahre Brauerei-Ambiente hat die Agentur Oktober ihren Sitz. Kein Zufall, ein altes Mosaik-Stadtwappen hängt an der Wand, das mit dem Buch natürlich. Es geht darum, ein wenig nachzuvollziehen, wie der Weg sich denn entwickelte, hin zum aufgeschlagenen Buch, dem neuen Stadtlogo.

Neun Agenturen haben sich zusammen geschlossen

Gleich vorweg – und das ist allen ganz wichtig. Die „Gruppe Bochum“, wie sie sich selbst nennt, das sind neun Agenturen dieser Stadt, die sich für dieses Projekt zusammen geschlossen haben. Jede trägt ihren Anteil, und dass wir in den Oktober-Räumen sitzen und nur mit den Vertretern von drei Agenturen sprechen, hat nichts mit Gewichtung, dafür viel mit engen Terminplänen zu tun.

Zur Gruppe gehören rund 20 Leute, Männer und Frauen, der Agenturen Com Com Digital Media, Gregor & Strozik Visual Identity, Oktober Kommunikationsdesign, Radar, Katja Leistenschneider – anders & Agenturen, Designstudio Steinert, Bettina Brakelmann Textprojekte, Martin Steffen Fotografie und Büro_Komplex.

Wie in einer Selbsthilfe-Gruppe

„Das hatte etwas von einer Selbsthilfe-Gruppe“, erinnert sich Silke Löhmann von der Agentur Oktober noch genau. Als der kreative Prozess begonnen hat, der ein paar Monate später und ein paar Nerven weniger zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit, sozusagen aus dem Stand, von neun ganz autonomen Bochumer Agenturen führen sollte. „Wir brachten unseren Patriotismus mit“ (André Wynands von Oktober) und natürlich das „Gefühl für Heimat“, so Michael Steinert.

Ganz gleich, ob sich größere Agenturen mit ihrer Erfahrung einbrachten oder eine „Ein-Frau-Veranstaltung“ wie Bettina Brakelmann, es bildete sich rasch ein kreativer Nukleus von etwa 20 Menschen, die sich mal hier mal dort trafen, angespornt von dem Willen, ihr Wissen, ihre Profession einzusetzen für die Heimatstadt. „Wir hatten sehr früh dieses Ziel vor Augen, den Wettbewerb auch gewinnen zu wollen“, erinnern sich die Gesprächspartner.

Die Idee, früh auf das Buch zu setzen, das Alleinstellungsmerkmal Bochums im Wappen, kam auch bei den Juroren an. Der letzte verbliebende Konkurrent, eine Agentur aus Berlin, hatte ebenfalls auf dieses Symbol gesetzt. Doch die geballte Bochumer Kreativ-Kraft konnte überzeugen. Das merken sie auch, als das Baby endlich öffentlich wurde, etwa der Beifall im Rat, ein regelrechter Freudentaumel auf einschlägigen Internetforen, sehr positive Kritik aus der Fachwelt. das trägt bis heute.